Rofo 2025; 197(S 01): S41-S42
DOI: 10.1055/s-0045-1802789
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Kopf-/Halsdiagnostik

Strahlungsfreie, dreidimensionale Beurteilbarkeit von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten mittels 0,55T MRT im pädiatrisch-kieferorthopädischen Patientenkollektiv

M Kopp
1   Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
,
M Zeilinger
,
M Hinsen
,
L Gölz
,
M Uder
,
I Willershausen
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die Studie vergleicht die Abgrenzbarkeit von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKGS) zwischen 0,55T MRT und dediziertem Niedrigdosis-CT des Kiefers im Rahmen der dreidimensionalen Therapieplanung.

Material und Methoden Prospektiv wurde das dedizierte Niedrigdosis-Protokoll des Kiefers (Sn100, eff mAs: 33±9, Single-Source Scanner, 0,4mm Schichtdicke) an 9 kieferorthopädischen Patienten mit LKGS durchgeführt (10,3±1,8 Jahre). Hierzu verglichen wir die Bildqualität einer isotropen dedizierten T1w FLASH Studiensequenz über den Kiefer (0.6 mm Schichtdicke, 10,2 min Scanzeit) bei 0,55T. Wir führten beide Untersuchungen jeweils am gleichen Tag durch. Zwei Ärzte analysierten folgende Zielstrukturen hinsichtlich der Abgrenzbarkeit auf einer 5-Punkt Likert-Skala (1: insuffizient, 2: teils abgrenzbar, nicht ausreichend, 3: teils eingeschränkte Bildqualität, klinisch ausreichend; 4: gute Abgrenzbarkeit; 5: perfekt): Breite der LKGS (B-LKG), Tiefenausdehnung in den harten Gaumen (T-LKG) und Wurzelabgrenzbarkeit in der Spaltregion (WA).

Ergebnisse Die 0,55T-Untersuchungen wurden in allen Fällen erfolgreich durchgeführt. Für B-/T-LKG war die Bildqualität zwischen Niedrigdosis-CT (CTDI 0.35±0.3 mGy) und 0,55T MRT vergleichbar und klinisch ausreichend (B-LKG: 5 [4,5-5] vs. 5 [4-5]; T-LKG: 4 [4-4] vs. 4 [4-4]; p>0.05). Für WA in der Spaltregion war das CT überlegen im Vergleich zum MRT (WA: 4 [3.5-4.0] vs. 3 [3-3]; p<0.05), jedoch erreichte das MRT klinisch ausreichende Qualität. Bewegungsartefakte waren im MRT häufiger als im CT (22% vs. 11%).

Schlussfolgerungen Ein dediziertes 3D-Kiefer-MRT mittels 0.55T bei Patienten mit LKGS im pädiatrisch-kieferorthopädischen Kollektiv kann ausreichende, vollständig strahlungsfreie Diagnostik zur weiteren Therapieplanung ermöglichen. Zukünftige Entwicklungen sollten Verkürzungen der Scandauer und konsekutiv eine Reduktion der Bewegungsartefakte anstreben.



Publication History

Article published online:
25 March 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany