Rofo 2025; 197(S 01): S50
DOI: 10.1055/s-0045-1802811
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie

Ultra-Low-Dose Computertomographie als Alternative zu radiographischen Shuntserien in der Diagnostik ventrikuloperitonealer Shuntkomplikationen – eine ex vivo Phantomstudie bei Kindern und Erwachsenen

Authors

  • B Yildirim

    1   Universitätsmedizin Essen, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Essen
  • S Raya

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • S Zensen

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • H Styczen

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • M Schüssler

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • M Forsting

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • C Deuschl

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • M Opitz

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • D Bos

    2   Universitätsmedizin Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
 

Zielsetzung Die Standard-Bildgebungsmodalität in der Diagnostik von mechanischen ventrikuloperitonealen (VP) Shuntkomplikation ist die radiographische Shuntserie (RSS). Mit der Ultra-Low-Dose-Computertomographie (ULD-CT) können jedoch ähnliche Strahlendosen wie mit dem konventionellen Röntgen erreicht werden. Ziel dieser Studie ist der Vergleich der diagnostischen Strahlenexposition von RSS und ULD-CT mittels Photon-Counting CT (PCCT) bei der Diagnostik von VP-Shuntkomplikation in menschlichen Phantommodellen sowie die Untersuchung der diagnostischen Aussagekraft der ULD-CT.

Material und Methoden VP-Shunts mit verschiedenen mechanischen Komplikationen wurden auf vier menschliche Phantommodelle platziert, die verschiedene Alter (1, 5, 10 und 30 Jahre) repräsentieren. An jedem Phantom wurden RSS- und ULD-CT-Untersuchungen mittels PCCT basierend auf Topogrammen mit unterschiedlichen Röhrenstromstärken zwischen 10 und 55 mAs (Sn100 kV) durchgeführt. Die effektiven Dosen von RSS wurden mit Konversionsfaktoren von Seidenbusch et al. (2006, 2008 und 2009) und die von ULD-CT nach der ICRP 103 Richtlinie berechnet.

Ergebnisse ULD-CT erzielte niedrigere effektive Dosen für das 5, 10 und 30 Jahre Phantom als RSS und ermöglichte gleichzeitig die Erkennung aller mechanischen VP-Shuntkomplikationen. Allerdings wurde für das 1-Jahres-Phantom mit ULD-CT eine höhere effektive Dosis als mit RSS ermittelt. Die effektiven Dosen von RSS und ULD-CT (basierend auf dem 10 mAs Topogramm) waren wie folgt: 1 Jahr: 0.056 vs. 0.104 mSv; 5 Jahre: 0.186 vs. 0.092 mSv; 10 Jahre: 0.240 vs. 0.082 mSv; 30 Jahre: 0.641 vs. 0.050 mSv.

Schlussfolgerungen Die ULD-CT kann die Strahlenbelastung und das damit verbundene karzinogene Risiko in der Diagnostik von mechanischen VP-Shunt-Komplikationen bei Patienten über 5 Jahren im Vergleich zum konventionellen Röntgen senken und Komplikationen im Phantommodell detektieren. Weitere Studien am Menschen sollen folgen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025

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