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DOI: 10.1055/s-0045-1802820
Evaluierung eines MRT Kurzprotokoll bei Verdacht auf ligamentäre Verletzungen der Wirbelsäule.
Authors
Zielsetzung Traumatische ligamentäre Verletzungen der Wirbelsäule sind häufig und leicht zu übersehen. Das Patienten Outcome wird maßgeblich durch eine schnelle Diagnose und eine zügige operative Versorgung beeinflusst. Die MRT ist die Methode der Wahl dieser Verletzungen. Wir evaluierten, ob ein abgekürztes MRT-Protokoll, bestehend aus einer T2w STIR Sequenz ausreicht um eine ligamentäre Verletzung der Wirbelsäule auszuschliessen.
Material und Methoden 100 Patienten mit Verdacht auf eine ligamentäre Verletzung bei spinalem Trauma wurden retrospektiv evaluiert. Alle Patienten wurden mittels eines ausführlichen MRT Protokoll (full protocol/FP) bei 1.5T mit einer T1w, T2w und T2w STIR Sequenz untersucht. Zwei Radiologen mit einer Erfahrung von 5 und 16 Jahren evaluierten die T2w STIR Sequenz als Kurzprotokoll (abbreviated protocol/AP) im Hinblick auf das Vorliegen einer ligamentären Verletzung, einer traumatischen Diskusherniation, einer Fraktur und von Instabilitätszeichen.
Ergebnisse Die Akquisitionszeit für das Full Protokoll betrug 23 Minuten versus 4.12 Minuten für das Kurzprotokoll. Die durchschnittliche Zeit für die Auswertung der T2wSTIR Sequenz und des Full Protokoll betrug 3.4 Minuten versus 14.3 Minuten. 42 ligamentäre Verletzungen wurden diagnostiziert. Spezifität und positiver prädiktiver Wert des AP und des FP waren gleich (96.5% zu 94.2% und 23.9% zu 23.2%).
Schlussfolgerungen Eine MRT Untersuchung mit einer Akquisitionszeit von 4.12 Minuten und einer Befundungszeit von 3.40 ist gut geeignet für die Diagnose einer ligamentären Verletzung bei spinalem Trauma. Eine verkürzte Untersuchungszeit und rasche Diagnose erlaubt eine zügigere klinische Versorgung dieser Patienten.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025
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