Rofo 2025; 197(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0045-1802829
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung

MRT-Diagnostik bei Weichgewebesarkomen – Evaluation der Bildgebungspraxis und Konformität mit der S3-Leitlinie

Authors

  • M Hettler

    1   Universitätsmedizin Mannheim, Chirurgische Klinik – Sarkomzentrum, Mannheim
  • J Kirschstein

    2   Chirurgische Klinik, Sarkomzentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • I Ayx

    3   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • M Harbrücker

    2   Chirurgische Klinik, Sarkomzentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • F Menge

    2   Chirurgische Klinik, Sarkomzentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • D Nörenberg

    3   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • M Frölich

    3   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • J Jakob

    2   Chirurgische Klinik, Sarkomzentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
 

Zielsetzung Eine exakte Diagnostik ist grundlegend für Therapie und Prognose von Weichgewebesarkomen (STS). Die kontrastverstärkte MRT mit Diffusionsbildgebung (DWI) wird gemäß der deutschen S3-Leitlinie „Adulte Weichgewebesarkome“ zur Tumorcharakterisierung und Resektionsplanung empfohlen. Ziel dieser Studie ist die Analyse der Übereinstimmung zwischen den in der S3-Leitlinie empfohlenen MRT-Sequenzen und den bei der initialen Bildgebung bei SarkompatientInnen tatsächlich angewandten Sequenzen.

Material und Methoden Die Studie basiert auf einer Kohorte von PatientInnen, die am Sarkomzentrum Mannheim (UMM) behandelt wurden. Die durchgeführten MRT-Sequenzen wurden mit den in der Leitlinie empfohlenen Sequenzen verglichen. Die Bildgebungsdaten wurden von einer Medizinstudentin (JK) und einer chirurgischen Assistenzärztin (MH) analysiert und von einer erfahrenen Radiologin (IA) validiert.

Ergebnisse Insgesamt wurden MRTs von 63 PatientInnen mit STS der Extremitäten und des Rumpfes evaluiert. Davon wurden 61 MRTs in externen radiologischen Zentren und 2 an der UMM durchgeführt. In 43/63 Fällen (68%) wurde im radiologischen Überweisungsschein explizit der Verdacht auf eine Raumforderung angegeben. Eine prätherapeutisches kontrastverstärktes MRT lag in 39/43 (91%) Fällen mit Tumorverdacht (TV) und in 11/20 (55%) Fällen mit Zufallsdiagnose (ZD) vor. Eine DWI war bei 10/63 (16%) PatientInnen verfügbar, darunter 8/43 (19%) mit TV und 2/20 (10%) mit ZD. In über 80% der Fälle wurden nicht alle im Leitlinientext empfohlenen MRT-Sequenzen durchgeführt.

Schlussfolgerungen Die Wahl des MRT-Protokolls basiert primär auf der klinischen Fragestellung. Die Analyse zeigt, dass ein signifikanter Anteil der ausgewerteten MRT-Untersuchungen die in der Leitlinie empfohlenen Sequenzen – insbesondere die DWI – nicht vollständig beinhaltete. Mögliche Gründe hierfür könnten mangelnde Vertrautheit mit den Leitlinien, Abrechnungsmodalitäten im ambulanten Bereich, Präferenzen der RadiologInnen oder eine abweichende initiale Verdachtsdiagnose sein.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025

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