Rofo 2025; 197(S 01): S68-S69
DOI: 10.1055/s-0045-1802867
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Urogenitale Radiologie

Charakterisierung der multiparametrischen MRT der Prostata bei jüngeren Männern mit normalem PSA-Wert im Rahmen der PROBASE-Studie

M Boschheidgen
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Schimmöller
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
R Al-Monajjed
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
H P Schlemmer
3   DKFZ, Department of Radiology, Heidelberg
,
J P Radtke
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
P Albers
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
B Hadaschik
4   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Essen
,
A Krilaviciute
5   DKFZ Heidelberg, Personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms, Heidelberg
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) bei jungen Männern im Alter von 50 Jahren mit normalen PSA-Werten zu analysieren.

Material und Methoden In dieser prospektiven Analyse im Rahmen der PROBASE-Studie wurden aufeinanderfolgende Männer mit einem PSA-Wert unter 3 ng/ml und mpMRT untersucht. Männern, die im jungen Alter durch PSA-Messung gescreent wurden, wurde eine anschließende mpMRT angeboten. MRT-Parameter wurden bewertet, und Veränderungen in der peripheren Prostatazone (PZ) wurden innerhalb repräsentativer Regionen von Interesse (ROIs) hinsichtlich T2w-Veränderungen, ADC-Werten und dynamischer Kontrastmittelanreicherung (DCE) charakterisiert.

Ergebnisse Es wurden 47 Männer (47–52 Jahre) mit einem medianen PSA-Wert von 1,22 ng/ml (0,47–1,79 ng/ml) zwischen 09/2021 und 03/2022 eingeschlossen. Es zeigte sich eine mediane PI-RADS-Klassifikation von 2 bei niedrigen Prostatavolumina (Median 27 ml). Eine PI-RADS-3-Klassifikation trat bei 45% der Männer auf, einschließlich derjenigen mit höheren PSA-Werten (Median 1,51 ng/ml). Folglich wurde bei keinem der Männer eine Biopsie durchgeführt. Während der Nachbeobachtungszeit (>24 Monate) wurde bei diesen Männern kein Prostatakrebs (PC) festgestellt. 30% der Männer wiesen eine vergrößerte Hyperplasie der TZ auf. In der PZ wurden diffuse T2w-Veränderungen bei 81% der Männer beobachtet. Die niedrigsten und höchsten mittleren ADC-Werte lagen bei 1230±197 bzw. 1819±174 [×10−³ mm²/s].

Schlussfolgerungen Bei jüngeren Männern im Alter von 50 Jahren mit normalen PSA-Werten war es unwahrscheinlich, dass klinisch signifikanter PC im MRT vorliegt. Jedoch waren diffuse T2w-Hypointensitäten und DCE-Anreicherungen der PZ sehr häufig und führten zu einem höheren Anteil an PI-RADS-3-Klassifikationen. Das MRT-Erscheinungsbild in diesen Fällen scheint eher altersbedingt oder entzündlich zu sein, da keine PC-spezifischen ADC-Werte vorlagen, dennoch kann PC nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden.



Publication History

Article published online:
25 March 2025

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