Rofo 2025; 197(S 01): S69
DOI: 10.1055/s-0045-1802868
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Urogenitale Radiologie

Volumenbestimmung der Prostata mittels MRT: Vergleich der manuellen Segmentation und PIRADS-Volumenschätzung

J Uhlig
1   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Göttingen
,
C Louizi
2   Universitätsmedizin Göttingen
,
L Glüsing
2   Universitätsmedizin Göttingen
,
A Uhlig
2   Universitätsmedizin Göttingen
,
A Seif Amir Hosseini
2   Universitätsmedizin Göttingen
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Evaluation der Unterschiede in der MRT-basierten Volumenbestimmung der Prostata zwischen manueller Segmentation und PIRADS-konformer Volumenabschätzung in 2 Bildebenen.

Material und Methoden Eingeschlossen wurden Patienten, die 2021-2023 mit 3T mpMRI (Siemens VIDA) bei V.a. Prostatakarzinom (PCA) untersucht wurden. Die PSA-Messungen wurden zum Zeitpunkt der mpMRI durchgeführt oder bis zu 3 Monate zuvor aus den Patientenakten entnommen. Manuelle Segmentationen der Prostata erfolgten in allen axialen T2w-Schichten, die als Referenzstandard dienten. Das Prostatavolumen wurde anhand von drei Messungen in der sagittalen und axialen T2w-Ebene gemäß den PIRADSv2.1-Empfehlungen approximiert (AxBxC x 0,52). Die Prostatavolumina aus der manuellen Segmentierung und der Aproximation wurden verglichen und der Einfluss auf die PSA-Dichte anhand verschiedener Cut-off-Werte quantifiziert.

Ergebnisse 331 Patienten wurden eingeschlossen (Durchschnittsalter 67±7 Jahre) mit einem mittleren PSA-Wert von 8,1±5,7 ng/ml. Das mittlere Prostatavolumen bei manueller Segmentation betrug 63,3 cm³ (±33 cm³), wobei n=142 Patienten ein Volumen von <=50 cm³ hatten, 51-100 cm³: n=148, 101-150 cm³: n=32 und >151 cm³: n=8. Der mittlere absolute Unterschied des Prostatavolumens bei der Approximation gegenüber der Segmentation betrug 9,1 cm³ (±9,3 cm³, p=0,01). Im Allgemeinen wurden kleinere Prostatavolumina durch die Approximation überschätzt und größere Volumina unterschätzt. Bei einem PSA-Dichte-Cut-off <0,1 ng/ml/cc erreichte die Approximationsmethode eine Genauigkeit von 88%. Bei einem PSA-Dichte-Cut-off <0,15 ng/ml/cc erreichte die Näherungsmethode eine Genauigkeit von 90%.

Schlussfolgerungen Die Verwendung einer PIRADSv2.1-basierten Approximation des Prostatavolumens auf mpMRI ergibt einen statistisch signifikanten Unterschied im Vergleich zur vollständigen manuellen Segmentierung. Diese Unterschiede haben eine relevante Auswirkung auf die Berechnung der PSA-Dichte mit potenziellen Auswirkungen auf das nachfolgende Patientenmanagement.



Publication History

Article published online:
25 March 2025

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