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DOI: 10.1055/s-0045-1802872
Untersuchung zum Stellenwert, zur Qualität und zur Verfügbarkeit der MRT und MRT-gestützten Biopsie der Prostata in Deutschland.
Zielsetzung Untersuchung des Stellenwerts der MRT der Prostata in Deutschland im Jahr 2023 und Erfassung möglicher Optimierungsansätze.
Material und Methoden Mittels webbasierter Umfrage wurde ein freiwilliger Online-Fragebogen mit 26 Fragen per E-Mail an Mitglieder der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) und des Berufsverbands Deutscher Radiologen (BDR) versandt sowie ein Umfragelink auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik der DRG erstellt. Die Fragen betrafen allgemeine Angaben und Ausbildungsstatus, Akquise und Management der Prostata-MRT, Qualität der Untersuchung und Einschätzungen zum Stellenwert.
Ergebnisse Es wurden 182 Fragebögen aus allen 10 deutschen Postleitzonen erfasst (über 60% der Universitätskliniken, knapp 50% der Maximalversorger und ca. 12% der Praxen/MVZ), wobei 43% der Antwortenden ein Q1- bzw. Q2-Status der DRG besaßen und 10% ein Qualitätstestat des BDR. 90% fanden es problematisch, dass die Prostata-MRT nicht adäquat abrechenbar ist. Bei 47% werden Fälle in einem interdisziplinären Tumorboard besprochen, bei 44% erfolgt selten und bei 12% kein interdisziplinärer Austausch. Auf einer Skala bis 100 (0%: niedrig; 100%: hoch) wurde die klinische Relevanz der MRT der Prostata im Mittel mit 84% und die Akzeptanz in der Urologie mit 75% bewertet. Bei der Frage nach den größten Schwierigkeiten waren die meistgegebenen Antworten „Fehlendes klinisches Feedback“ mit 59% und „Fehlende klinische Informationen“ mit 42%.
Schlussfolgerungen Die Prostata-MRT wurde als klinisch relevant und sehr aussagekräftig eingeschätzt. Ein weiterer Fortbildungsbedarf in der Urologie und eine bisher unzureichende Abdeckung durch eine MR/US-Fusionsbiopsie wurde gesehen. Die Methode wird aktuell primär in größeren Zentren angeboten. Die größten Herausforderungen bestehen in einem noch ungenügenden interdisziplinären Austausch und in der inadäquaten Abrechenbarkeit, die noch eine flächendeckendere Verfügbarkeit und Qualitätssteigerung außerhalb dezidierter Zentren erschwert.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. März 2025
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