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DOI: 10.1055/s-0045-1802883
Einfluss von Ferucarbotran auf die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (MRT) der Leber
Authors
Zielsetzung Die Diffusionswichtung (DWI) ist von zentraler Bedeutung für die Beurteilung des Leberparenchyms sowie zur Charakterisierung von Läsionen. Ferucarbotran ist ein kürzlich wieder eingeführtes Kontrastmittel, das speziell für die Leberbildgebung entwickelt wurde und Carboxydextran-beschichtete superparamagnetische Eisenoxid-Partikel enthält. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von Ferucarbotran auf die DWI der Leber zu bestimmen.
Material und Methoden Zehn Patienten wurden mittels MRT der Leber auf einem 3.0-Tesla-Scanner untersucht (VIDA Fit, Siemens Healthineers, Forchheim, Deutschland). DWI-Sequenzen wurden vor und 6 Minuten nach Gabe von 1,5 ml Ferucarbotran (810 mg, entsprechend 42 mg Fe(III)) aufgenommen. Apparente Diffusionskoeffizienten (ADC) wurden aus DWI bei b=50 und b=800 berechnet. Mittlere ADC-Werte wurden aus repräsentativen Regions-of-interest (ROI) in den Segmenten II/III, IVa/b sowie VII/VIII der Leber ermittelt. Der mittlere ADC vor und nach der Kontrastmittelgabe wurde verglichen.
Ergebnisse Die Patienten waren im Durchschnitt 62,8±12,9 Jahre alt und hatten einen Body-Mass-Index von 26,6±2,8 kg/m²; sechs der Patienten waren weiblich. Die MRT zeigte keine Anzeichen einer diffusen Hepatopathie. Der ADC vor der Kontrastmittelgabe war mit 964±126 x 10−⁶ mm²/s normal. Nach der Kontrastmittelgabe war der ADC signifikant niedriger bei 638±171 x 10−⁶ mm²/s (p<0,001). Die relative Reduktion des ADC betrug 34±16% (Spanne: 15-63%).
Schlussfolgerungen Ferucarbotran führt zu einer deutlichen Reduktion des ADC in der Leber und hat damit einen wesentlichen Einfluss auf die Beurteilung von Leberparenchym und Läsionen. Daher sollte der Zeitpunkt der DWI-Akquisition sorgfältig abgewogen werden.
Publication History
Article published online:
25 March 2025
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