Rofo 2025; 197(S 01): S98-S99
DOI: 10.1055/s-0045-1802917
Abstracts
Case-Report
Kopf-/Halsdiagnostik

Ecchordosis physaliphora

Authors

  • D Zopfs

    1   Universitätsklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • M Schönfeld

    2   Uniklinik Köln, Radiologie und Neuroradiologie, Köln
  • C Kabbasch

    2   Uniklinik Köln, Radiologie und Neuroradiologie, Köln
 

Einleitung Die Ecchordosis physaliphora ist eine seltene Veränderung an der Rückseite des Clivus, welche üblicherweise nur in der MRT sichtbar ist. Die Kenntnis dieser Läsion und Abgrenzung gegenüber bösartigen Raumforderungen ist aufgrund der unterschiedlichen therapeutischen Konsequenzen von Bedeutung ([Abb. 1] [2] [3] [4]).

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Abb. 1
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Abb. 2
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Abb. 3
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Abb. 4

Anamnese und Befund Die Vorstellung des 52-jährigen Patienten erfolgte bei Ptosis rechts und fraglichem Horner-Syndrom. In der zunächst durchgeführten MRT zum Ausschluss einer Ischämie bzw. einer Dissektion der A. carotis interna zeigte sich eine zystische Formation retroclival. In ergänzend durchgeführten MRT-Sequenzen zeigte sich eine kleine knöcherne Ausziehung zum Clivus und keine Kontrastmittelaufnahme der T2w-hyperintensen Läsion. Eine Verlaufskontrolle mittels MRT zeigte einen konstanten Befund [1] [2].

Diskussion Die Ecchordosis physaliphora ist eine gutartige, angeborene Läsion, die einem notochordalem Rest entspricht. Zumeist ist diese Läsion asymptomatisch, kann aber durch die enge Lagebeziehung zu benachbarten Strukturen – wie N. abducens oder A. basilaris – in Einzelfällen symptomatisch werden. Bildmorphologisch und histologisch ist die Ecchordosis physaliphora schwer von einem Chordom zu unterscheiden, lediglich die Ränder eines Chordoms weisen infiltratives Wachstum auf und es zeigen sich geringere Proliferationsmarker. Üblicherweise zeigt sich im Gegensatz zu einem Chordom in der MRT kein Kontrastmittelenhancement. Durch das unterschiedliche therapeutische Vorgehen ist eine radiologische Differenzierung zwischen Chordom und Ecchordosis physaliphora von großer Relevanz.



Publication History

Article published online:
25 March 2025

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