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DOI: 10.1055/s-0045-1802932
Der seltene Weg einer basalen Meningitis: Die Normvariante einer Fossa navicularis magna als Eintrittspforte nach intrakraniell
Einleitung Bakterielle Meningitiden sind zunehmend seltenere, jedoch weiterhin schwerwiegende Infektionen im Kindes- und Jugendalter. Die häufigsten Eintrittswege sind hämatogene Streuung von Infekten im Nasen-Rachen-Raum, lokale Ausbreitung (Sinusitiden, Mastoiditiden) und direkte Implantation (iatrogen, Traumata). Einzelne Fallberichte beschreiben Normvarianten des Clivus als Prädilektionsstelle für Meningitiden.
Anamnese und Befund Es erfolgte die Vorstellung eines 10-jährigen Mädchens mit Nacken-, Kopf- und Bauchschmerzen sowie Lichtscheue und Vigilanzminderung, zudem wurden eine Ptosis links und eine Hemiparese rechts festgestellt. Eine Notfall-MRT zeigte eine ausgeprägte basale Meningitis und einen subakutem Thalamusinfarkt ([Abb. 1]). Eine Liquorpunktion bestätigte die Diagnose. Unter kalkulierter Antibiotikatherapie blieben Entzündungszeichen und Hemisymptomatik bestehen. Eine erneute MRT zeigte eine Progredienz des Thalamusinfarkts, sowie eine Clivusosteomyelitis ([Abb. 2]). Es erfolgte eine operative Sanierung. In einer CT zeigte sich die Anlagevariante einer Fossa navicularis magna als möglicher direkter Infektionsweg ausgehend von einer Tonsillitis und als Ursache der Clivusosteomyelitis ([Abb. 3]).






Diskussion Die Fossa navicularis magna ist eine seltene Anlagevariante des Clivus, welche als tiefe Einziehung in die basoocipitale Fläche des Clivus vorkommt. Es existieren Einzelberichte, die das Vorliegen einer Normvariante als mögliche Eintrittspforte für pathogene Keime nach intrakraniell dokumentieren. Die klinische Relevanz dieser Normvariante ist unklar, sollte jedoch bei nicht eindeutig einordbaren intrakraniellen Infektionen differentialdiagnostisch berücksichtigt werden [1] [2] [3].
Publication History
Article published online:
25 March 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Bayrak S. et al. Prevalence of anatomical variants in the clivus: fossa navicularis magna, canalis basilaris medianus, and craniopharyngeal canal.
- 2 Prabhu SP. et al. Clival osteomyelitis resulting from spread of infection through the fossa navicularis magna in a child.
- 3 Segal N. et al. Intracranial infection caused by spreading through the fossa naviclaris magna – a case report and review of the literature.