Nuklearmedizin 2025; 64(01): 46-47
DOI: 10.1055/s-0045-1804286
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
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Einzeitige I-124 PET/CT-Bildgebung bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom zur Vorhersage der therapeutischen Wirksamkeit

M S Panah
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
D Kersting
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
W Fendler
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
P Fragoso Costa
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
K Herrmann
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
H Hautzel
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
R Görges
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
I Ciuciulkaite
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
,
W Jentzen
1   Klinik für Nuklearmedizin Essen, Essen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim: Die zweizeitige 124I-PET/CT Läsionsdosimetrie wird seit Jahren am UK-Essen bei ausgewählten DTC-Patienten vor einer geplanten Radiojodtherapie (RIT) durchgeführt. Diese findet 24 h und 96-120 h nach 124I Applikation statt. Das Ziel dieser Arbeit war es, den einzeitigen 124I-PET/CT Datensatz heranzuziehen, um die therapeutische Wirksamkeit bei Anwendung von Standardaktivitäten statistisch vorherzusagen.

Methodik/Methods: Dosimetriedaten von 397 Patienten mit 796 Läsionen wurden retrospektiv analysiert (2009 bis 2023). Dabei wurden folgende Läsionseigenschaften erhoben: Histologie (papillär und follikulär), Läsionstyp (SD-Restgewebe, Lymphknoten-, Lungen-, Knochenmetastasen), vor 1. RIT oder nach einer erfolgten RIT, vorhergesagte 131I-Energiedosen (in Gy/GBq) und 124I-SUVmax. Danach wurden die Läsionen in Subgruppen eingeteilt. Ihre SUVmax (24 h, 96-120h) wurden mit der kumulierten Wahrscheinlichkeit einer therapeutischen Wirksamkeit unter Anwendung von zwei geplanten Standardaktivitäten (3,7 GBq und 7,4 GBq) korreliert. Als therapeutisch wirksam wurde das Erreichen der etablierten Zieldosis (100 Gy für Lymph- und Lungenmetastasen, 300 Gy für SD-Restgewebe und 350 für Knochenmetastasen) betrachtet. Für jede Subgruppe wurden die Spearman-Korrelationskoeffzienten (CC) für 24h SUVmax (CC1) und 96-120h SUVmax (CC2) und ihre p-Werte ermittelt.

Ergebnisse/Results: Für 3 Subgruppen (alle vor 1. RIT) konnte eine signifikante Korrelation der SUVmax mit den kumulierten Wahrscheinlichkeiten gefunden werden: SD-Restgewebe (CC1=0,94, CC2=0,96; n=183) und Lymphknotenmetastasen beim papillären DTC (CC1=0,94, CC2=0,96; n=187) sowie SD-Restgewebe beim follikulären DTC (CC1=0,92, CC2=0,96; n=31). Diese Korrelationen erlauben die Rückschlüsse z.B. beim SD-Restgewebe (papillär) bzw. Lymphknotenmetastasen (papillär), dass bei einem 24h SUVmax>65 bzw.>15 und einer geplanten Aktivität von 3,7 GBq (7,4 GBq) die Zieldosis mit einer Wahrscheinlichkeit von 77% (90%) bzw. 71% (87%) erreicht wird.

Schlussfolgerungen/Conclusion: Die einzeitige 124I-PET/CT-Bildgebung ermöglicht für spezifische Subgruppen die Vorhersage der therapeutischen Wirksamkeit mittels der SUVmax. Die aktuelle Datenlage deutet darauf hin, dass der 96-120h SUVmax zur einzeitigen Betrachtung herangezogen werden sollte.



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Article published online:
12 March 2025

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