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DOI: 10.1055/s-0045-1804310
Longitudinales Monitoring der Tau-Aggregation in 4-Repeat-Tauopathien mit [18F]PI-2620 PET-Bildgebung
Ziel/Aim: Die progressive supranukleäre Blickparese (PSP) und die kortikobasale Degeneration (CBD), zwei primäre 4-Repeat-Tauopathien (4RT), können mit Tau-PET-Bildgebung unter Verwendung des Radiotracers der zweiten Generation [18F] PI-2620 nachgewiesen werden. Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit (AD) wurde der Nutzen der sequentiellen [18F] PI-2620-Bildgebung zur Verfolgung des Krankheitsverlaufs jedoch noch nicht untersucht.
Methodik/Methods: Wir führten erstmalig eine longitudinale [18F]PI-2620-Studie an Individuen mit wahrscheinlicher oder möglicher PSP und CBD (n=20) durch. Alle Patienten erhielten zwei dynamische [18F]PI-2620-PET-Scans (Follow-up: 22,5±3,7 Monate) von 0 bis 60 Minuten p.i. Serielle Bildgebungsdaten, einschließlich Atrophiekorrektur, wurden mit einer Querschnittskohorte gesunder Kontrollen (n=14) und Krankheitskontrollen (AD, n=7) verglichen. Das relative Verteilungsvolumen (DVR) von [18F]PI-2620-PET wurden in verschiedenen Zielregionen gemessen und mit Veränderungen der Krankheitsaktivität korreliert.
Ergebnisse/Results: Die DVR-Z-Scores stiegen longitudinal bei Patienten mit 4RT an, wobei der Anstieg im Globus pallidus besonders ausgeprägt war (+ 46%, p=0,0038). Interessanterweise trat der größte DVR Anstieg bei Patienten mit einer niedrigen anfänglichen Tau-Belastung auf, während diejenigen, die mit einem hohen DVR starteten, keinen signifikanten Anstieg zeigten (R=-0,7891, p=0,0002). Entsprechend krankheitsspezifischer Skalen, einschließlich PSPRS (+ 44%, p=0,0002), UPDRS (+ 43%, p<0,0001) und der Schwab-and-England-ADL-Skala (-22%, p<0,0001), verschlechterten sich die Patienten klinisch, jedoch zeigte sich keine Assoziation zwischen Veränderung der Tau-PET und individueller klinischer Verschlechterung. Alle Effekte waren robust, sowohl mit als auch ohne Voxel-basierte Korrektur des Partialvolumeneffekts der [18F]PI-2620 PET-Signale.
Schlussfolgerungen/Conclusions: Zusammenfassend hebt unsere longitudinale Studie unter Verwendung von [18F]PI-2620 dessen Potenzial für die Diagnose und Monitoring des Krankheitsverlaufs bei Patienten mit 4RT hervor. Unsere Daten deuten darauf hin, dass bei 4R-Tauopathien ein Sättigungseffekt der Tau-Pathologie auftritt, sobald ein bestimmter Schwellenwert der Tau-Belastung erreicht ist.
Publication History
Article published online:
12 March 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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