RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0045-1804313
Zeitintegrierte Aktivitätsberechnung für gutartige Schilddrüsenerkrankungen unter Verwendung von Einzelzeitpunktdaten und nicht-linearer Mixed-Effects-Modellierung
Ziel/Aim: Die Anzahl der Zerfälle bzw. die zeitintegrierte Aktivität (time-integrated activity (TIA)) bestimmt die Energiedosis bei der Radioiodtherapie. Ziel dieser Studie war es deshalb die Schätzung der TIA anhand von Einzelzeitpunktdaten (single-time-point (STP)) mittels populationsbasierter Modellauswahl (PBMS) und NLME-Modellierung bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen zu bewerten.
Methodik/Methods: Kinetik-Daten von 131I bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen (Morbus Basedow, toxische Knotenstruma, nichttoxische Struma) von 73 Patienten nach 2, 6, 24, 48 und 96 (n=53) oder 120 (n=20) h nach oraler Gabe wurden verwendet. Summen von Exponentialfunktionen (SOEF) mit zwei bis neun Parametern wurden untersucht. Die beste SOEF zur Beschreibung der kinetischen Daten wurde anhand des Akaike-Gewichts ermittelt, das die Wahrscheinlichkeit angibt, dass eine Funktion von den Daten unterstützt wird. Die beste SOEF wurde dann für die Durchführung der STP-Dosimetrie für die verschiedenen Zeitpunkte (sTIAs) verwendet. Zudem wurde die STP-Dosimetrie nach der Methode von Hänscheid et al. durchgeführt. Dabei wurden die TIAs (hTIAs) mit einer festen Halbwertszeit von 5,5 d berechnet. Die Genauigkeit der berechneten sTIAs und hTIAs wurde durch einen Vergleich mit den Referenz-TIAs (rTIAs) bewertet, die sich aus der Anpassung aller Zeitpunkte unter Verwendung der besten SOEF ergaben. Relative Abweichungen (RDs) und quadratische Fehler (RMSEs) wurden berechnet. Die Zahl der Patienten mit absoluten RDs von sTIAs und hTIAs>5% (RD5) wurden bestimmt.
Ergebnisse/Results: Eine SOEF mit vier Parametern wurde mit einem Akaike-Gewicht von 100% als die von den Daten am besten unterstützte Funktion ausgewählt. Mittelwerte und Standardabweichungen der RD (RMSE, RD5) der STP-Dosimetrie mit der besten SOEF für 2, 6, 24, 48, 96 und 120 h nach Verabreichung betrugen 19%±44% (48%,58), 12%±34% (36%,46), 8%±27% (28%,41), 7%±19% (21%,38), 4%±8% (8%,13), und 2%±4% (5%,5). Für die Hänscheid-Methode nach 24, 48, 96 und 120 h jeweils -2%±26% (26%,61), -0%±19% (19%,60), 0%±8% (8%,28) bzw. 0%±5% (5%,9).
Schlussfolgerungen/Conclusions: Die STP-Dosimetrie mit einer späten Messung nach 120 Stunden unter Verwendung der gefundenen Funktion liefert genaue TIA-Werte für die Radioiodtherapie der gutartigen Schilddrüsenerkrankungen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. März 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany