Nuklearmedizin 2025; 64(01): 76
DOI: 10.1055/s-0045-1804368
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Vorträge
Radiopharmazie

Etablierung einer GMP-gerechten Radiosynthese von [89Zr]Zr-DFO-Trastuzumab zur Bildgebung von fortgeschrittenem metastasierten Brustkrebs im Rahmen einer prospektiven multizentrischen klinischen Studie

O Kiß
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
,
K Zarschler
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
,
T Knieß
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
,
J Zessin
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
,
M Kreller
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
,
R Apolle
2   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), Dresden, Deutschland
,
JD M MacHado
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
2   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), Dresden, Deutschland
,
K Kopka
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
2   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), Dresden, Deutschland
3   Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
4   Deutsches Konsortium für Translationale Tumorforschung (DKTK), Dresden, Deutschland
,
M Miederer
1   HZDR | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V., Dresden, Deutschland
2   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC), Dresden, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim: Der humane epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2) auf der Zelloberfläche spielt, zusätzlich zu den Östrogen/Progesteron-Signalwegen, für verschiedene Therapien bei Brustkrebs eine wichtige Rolle. Mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kann die HER2 Expression nicht-invasiv in-vivo in allen vorhandenen Metastasen evaluiert werden und stellt somit eine Alternative zur Immunhistochemie (IHC) aus einer lokalen Biopsie dar. Für eine geplante prospektive multizentrische klinische Studie soll nun die PET-Bildgebung mit Zirkonium-89 (89Zr) markiertem Trastuzumab anhand der therapeutischen Wirkung des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) beim metastasierten Brustkrebs validiert und hierfür die Radiosynthese von [89Zr]Zr-DFO-Trastuzumab etabliert werden.

Methodik/Methods: Trastuzumab (Herceptin) wurde mit Deferoxamin (DFO) konjugiert und charakterisiert (Proteinkonzentration, Antikörperintegrität und Konjugationsgrad). Die Radiomarkierung des DFO-Trastuzumab Konjugates mit Zr-89 Oxalat (Revvity, Lübeck) erfolgt in HEPES Puffer bei pH 6,8-7,2 und RT über 60 min in Reinraumklasse C. Anschließend erfolgt eine Reinigung des erhaltenen [89Zr]Zr-DFO-Trastuzumab über Einweg-PD-10-Entsalzungssäulen und Überführung in einen Isolator Reinraumklasse A. Nach Formulierung durch Zugabe von nicht-radioaktiv markiertem Trastuzumab erfolgt die Sterilfiltration und arzneibuchkonforme Qualitätskontrolle. Das Produkt wird auf radiochemische Reinheit und Antikörperintegrität durch Radio-Größenausschlusschromatographie (nach Radiomarkierung und 24h), Sterilität, Filterintegrität, bakterielle Endotoxine, pH, Radionuklidreinheit, Proteinkonzentration sowie Immunoreaktivität geprüft.

Ergebnisse/Results: [89Zr]Zr-DFO-Trastuzumab wird in 20 mL Kochsalzlösung mit einem Gehalt von 50 mg Trastuzumab und einer Aktivität von 37 MBq zum Injektionszeitpunkt erhalten. Alle Tests haben die Freigabekriterien bestanden.

Schlussfolgerungen/Conclusions: [89Zr]Zr-DFO-Trastuzumab kann in Einzelpatientendosen GMP- und arzneibuchkonform hergestellt werden. Eine Automatisierung der Radiosynthese ist in Vorbereitung.



Publication History

Article published online:
12 March 2025

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