Nuklearmedizin 2025; 64(01): 81-82
DOI: 10.1055/s-0045-1804384
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Vorträge
Herz und Inflammation

Das Ausmaß des Ventilations-Perfusions mismatches korreliert mit Hämodynamik in Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH): Eine automatisierte und quantitative Analyse von Ventilations/Perfusions SPECTs.

H Weis
1   Department of Nuclear Medicine, Faculty of Medicine and University Hospital of Cologne, Cologne, Deutschland
,
T Kramer
2   Klinik III für Innere Medizin, Cologne Cardiovascular Research Center (CCRC), Heart Center, University of Cologne, Cologne, Deutschland
,
M Kural
2   Klinik III für Innere Medizin, Cologne Cardiovascular Research Center (CCRC), Heart Center, University of Cologne, Cologne, Deutschland
,
M Hellmich
3   Institute of Medical Statistics and Computational Biology, Faculty of Medicine and University Hospital of Cologne, University of Cologne, Cologne, Deutschland
,
S Rosenkranz
2   Klinik III für Innere Medizin, Cologne Cardiovascular Research Center (CCRC), Heart Center, University of Cologne, Cologne, Deutschland
,
A Drzezga
1   Department of Nuclear Medicine, Faculty of Medicine and University Hospital of Cologne, Cologne, Deutschland
,
M Schmidt
1   Department of Nuclear Medicine, Faculty of Medicine and University Hospital of Cologne, Cologne, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim: Die Diagnose der CTEPH ist entscheidend für die Festlegung individueller Behandlungsstrategien. Ventilation/Perfusion (V/Q)-Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie (SPECT) ist primäres bildgebendes Verfahren. Die Quantifizierung des typischen V/Q-mismatches mit Hilfe von visuellen Methoden ist jedoch nach wie vor schwierig. Wir stellen eine beobachterunabhängige Methode zur Quantifizierung des Ventilations-Perfusions-mismatches vor.

Methodik/Methods: Wir analysierten 23 Patienten retrospektiv, bei denen eine CTEPH gemäß den ESC/ERS-Leitlinien diagnostiziert wurden. Bei jedem Patienten wurde eine V/Q-SPECT (mit 99mTc-Argongas und 99mTc-Albumin-Aggregat) und anschließend eine Rechtsherzkatheteruntersuchung durchgeführt.

Die quantitative Analyse der V/Q-Scans umfasste u.a. folgenden Schritte: Die zerfallskorrigierte Restaktivität von V wurde von Q (Q(corr)) abgezogen. Lungengrenzen wurden durch einen Schwellenwert bestimmt. Die Gesamtcounts innerhalb der Lungengrenzen wurden berechnet (CV bzw. CQ). V wurde auf Gesamt-Q normiert (V(norm)=V*CQ/CV). Das Verhältnis V/Q=V(norm) / Q(corr) wurde berechnet. Das Ausmaß eines V/Q-mismatches wurde als der Anteil des Lungenvolumens mit einem V/Q über 2,5 (V/QVol>2,5), über 5 (V/QVol>5) und über 10 (V/QVol>10) bestimmt. Zusätzlich wurde die V/Q-Heterogenität anhand der logarithmischen Standardabweichung der V/Q-Verteilungskurve (logSD(V/Q)) berechnet.

Ergebnisse/Results: Das Ausmaß des V/Q mismatches (gemessen durch V/QVol>5) und seine Heterogenität (logSD(V/Q)) korrelierten signifikant mit wichtigen hämodynamischen Paramtern: u.a. dem pulmonalen Gefäßwiderstand (r=0,55 bzw. 0,55), transpulmonalem Druckgradienten (r=0,52 bzw. 0,53), und der pulmonal-arteriellen Compliance (r=0,51 bzw. 0,64).

Schlussfolgerungen/Conclusions: Zum ersten Mal wurde bei Patienten mit CTEPH eine objektive Analyse zur Quantifizierung des Ausmaßes des V/Q-mismatches in der V/Q-SPECT durchgeführt. Das Ausmaß des mismatches korreliert signifikant mit für den Schweregrad der pulmonalen Hypertonie wichtigen hämodynamischen Parametern. Die objektive V/Q-Analyse könnte daher nicht nur die diagnostische Genauigkeit verbessern, sondern auch zur Beurteilung der Therapie eingesetzt werden.



Publication History

Article published online:
12 March 2025

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