Nuklearmedizin 2025; 64(01): 84-85
DOI: 10.1055/s-0045-1804392
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Poster
Neurologie

Charakterisierung der 18F-FET Aufnahme kortikaler und subkortikaler Regionen als Referenzwerte zur Differenzierung von intracerebralem Tumorgewebe

L Bornemann
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
,
H G Buchholz
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
,
U Haberkorn
2   Universitätsklinikum Heidelberg Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg, Deutschland
,
M Röhrich
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
,
M Schreckenberger
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
› Institutsangaben
 

Ziel/Aim: Ziel der Studie sind die Erhebung und Analyse von Referenzwerten der physiologischen 18F-FET Aufnahme in gesunden Hirnregionen anhand eines größeren Kollektivs von Hirntumorpatienten.

Methodik/Methods: 90 Patienten mit histologisch gesicherten intracerebralen Tumoren (57 Glioblastome (GBM), 17 Astrozytome Grad II (AII), 16 Astrozytome Grad III (AIII)) erhielten ein dynamisches 18F-FET-PET/CT (Scandauer 40min, 20Frames). Die daraus berechneten statischen PET Bilder (20-40‘ p.i.) wurden mit den Bilddaten des strukturellen MRT (T1-MPR) fusioniert und anhand letzterer segmentiert. Nach EANM/SNMMI Richtlinien wurde als Referenzstruktur (REF) eine sichelförmige parietale VOI auf der dem Tumor kontralateralen Hemisphäre verwendet. Angelehnt an die Publikation von Fuenfgeld et al. [1] wurden SUVmax und target-to-background ratios (TBR=SUVmax/REF) 7 normaler anatomischer Strukturen sowie des Tumors analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte zunächst Gruppen-getrennt. Zum Testen auf mögliche Gruppenunterschiede erfolgte für jede Region eine Varianzanalyse (ANOVA). Anschließend wurden die Gruppen zusammengefasst und eine deskriptive Statistik der SUVmax und der TBRs erstellt.

Ergebnisse/Results: Alle untersuchten Regionen zeigten eine höhere 18F-FET Aufnahme als die festgelegte REF (TBR>1,4). Als Mittelwerte der TBRs fanden sich frontal 1,42, temporal 1,45, parietal 1,44 und occipital 1,54. Das Striatum zeigte eine mittlere TBR von 1,41, der Thalamus von 1,42, wo hingegen das Cerebellum eine TBR von 1,72 aufwies. Die Varianzanalyse ergab keinen signifikanten Unterschied in den SUVmax und der TBR der Regionen zwischen den drei Tumorentitäten.

Schlussfolgerungen/Conclusions: Konkordant zur Studie von Fuenfgeld et al. wiesen die hier untersuchten Regionen eine gegenüber der REF höhere unspezifische 18F-FET Aufnahme auf. Diese TBR fiel jedoch etwas geringer aus, da durch Segmentierung vaskuläre Strukturen (Sinus) ausgeschlossen wurden. Darüber hinaus zeigte sich, dass die TBR im Vergleich zum SUVmax deutlich weniger anfällig für Schwankungen ist und damit mutmaßlich besser geeignet erscheint, um Tumorgewebe quantitativ zu diskriminieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. März 2025

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  • Literatur/References

  • 1 Fuenfgeld B.. et al. Reference values of physiological 18F-FET uptake: Implications for brain tumor discrimination. PLoS One. 2020 15. 04