Nuklearmedizin 2025; 64(01): 88
DOI: 10.1055/s-0045-1804401
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Poster
Varia

Das Cholin PET/CT kann zuverlässig zur Lokalisationsdiagnostik vor Reexploration bei rezidivierendem pHPT eingesetzt werden

S Seifert
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
,
A Buck
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
,
P Hartrampf
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Ziel/Aim: Das Cholin PET/CT wird vermehrt zur Lokalisationsdiagnostik bei primären Hyperparathyreoidismus (pHPT) eingesetzt. Die Detektionsrate von Nebenschilddrüsenadenomen (NSD-Adenom) bei rezidivierendem pHPT sollte untersucht werden und mit dem intraoperativen Ergebnis verglichen werden.

Methodik/Methods: 20 Patienten mit rezidivierendem pHPT und Z. n. zervikaler Exstirpation von mindestens einem NSD-Adenom wurden mittels 11C-Cholin PET/CT untersucht. Es wurden im Median 407 (370 – 539) MBq 11C-Cholin injiziert. Die Aufnahme erfolgte 20 min p. i. an einem Biograph mCT64 oder Biograph mCT 128 flow edge R (Fa. Siemens Healthineers). Der präoperative Parathormon (PTH) lag im Median bei 112 (48 – 1211) ng/l und das Ca2+bei 2,7 (2,1 – 3,0) mmol/l. Es wurden der SUVmean und das Adenomvolumen (AV) im 11C-Cholin PET ermittelt. Der Wert des präoperativen PTH wurde mit dem SUVmean und dem AV korreliert. Alle Patienten wurden cervikal exploriert und die intraoperative Lokalisation des NSD-Adenoms mit der präoperativen PET/CT verglichen. Außerdem wurde der intraoperative PTH Abfall erfasst.

Ergebnisse/Results: Bei 20/20 Patienten konnte mindestens ein NSD-Adenom mittels 11C-Cholin PET/CT detektiert werden. Der SUVmean lag im Median bei 5,3 (1,9 – 15,6) und das AV bei 0,4 ml (0,1 – 3,1). Ein höheres präoperatives PTH korrelierte signifikant mit einem höhere AV (r=0,59, p<0,01), jedoch nicht mit einem höheren SUVmean. Bei 18/20 Patienten (90%) wurde das in der PET/CT detektierte NSD-Adenom aufgefunden, entfernt und histologisch bestätigt. Bei 2/18 (10%) Patienten wurde intraoperativ ein NSD-Adenom an einer anderen Stelle aufgefunden und entfernt. Einem Patienten wurde intraoperativ zusätzlich ein zweites NSD Adenom entfernt. Intraoperativ zeigten alle Patienten einen PTH-Abfall, welcher im Median bei 94,3% lag. Im prä- und postoperativen Vergleich wurde eine Normalisierung der Calciumwerte und des PTH bei 20/20 Patienten beobachtet.

Schlussfolgerungen/Conclusions: Die 11C-Cholin PET/CT ist eine geeignete und zuverlässige Methodik zur Lokalisationsdiagnostik von NSD-Adenomen, um auch bei voroperierten Patienten mit rezidivierendem pHPT die cervikale Reexploration zu unterstützen. Dabei korreliert ein höheres Adenomvolumen auch mit höheren PTH-Werten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. März 2025

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