Nuklearmedizin 2025; 64(01): 97
DOI: 10.1055/s-0045-1804426
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Poster
Medizinische Physik & Radiomics

Künstliche Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen: Anwendungsbereiche, Potenziale und Herausforderungen

J M Sommerlath Sohns
1   Department of Nuclear Medicine, University Hospital Duesseldorf, Heinrich Heine University, Düsseldorf, Deutschland
,
J Müller-Hübenthal
2   Praxis im KölnTriangle, Köln, Deutschland
,
M Notohamiprodjo
3   DIE RADIOLOGIE, Starnberg, Deutschland
,
B Weiß
4   Department of Otorhinolaryngology, University Hospital, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), München, Deutschland
,
M Vahlensieck
5   Praxisnetz Radiologie & Nuklearmedizin Bonn, Bad Godesberg, RheinSieg, Bonn, Deutschland
,
F Giesel
1   Department of Nuclear Medicine, University Hospital Duesseldorf, Heinrich Heine University, Düsseldorf, Deutschland
,
R Werner
6   Goethe University Frankfurt, University Hospital, Department of Nuclear Medicine, Clinic for Radiology and Nuclear Medicine, Frankfurt am Main, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim: Ziel der vorliegenden Studie war es den aktuellen Stand sowie die Zukunft der Entwicklung zum Thema „Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Anwendungsbereiche, Potenziale und Herausforderungen“ in der aktuellen Versorgungsrealität darzustellen.

Methodik/Methods: Eine Analyse der Anzahl an Publikationen zu KI sowie eine Umfrage zur Nutzung von KI in der ärztlichen Praxis, einschließlich Nuklearmedizin, wurden nach vorheriger Recherche und Schwerpunktsetzung erstellt. Datenschutzrechtlich gab es keine Einwände, auch nicht ethisch. Insgesamt wurden n=173 Personen (Ärzte, Fachpersonal, Patienten) befragt, männlich 57%, Alter 36,7±5,0 Jahre (20-75 Jahre), Umfragezeitraum März 2024.

Ergebnisse/Results: Die grundsätzliche Bereitschaft zur Anwendung der KI ist bei den Umfrageteilnehmern hoch und umfasst mit 23% eine Gruppe mit bereits häufiger/täglicher Anwendung. Der größte Nutzen bei den Umfrageteilnehmern wird bei der Diagnoseunterstützung (73%) und Bildgebungsauswertungen (73%) gesehen. Auch organisatorische Bereiche wie Terminvergabe (58%), Patientenverwaltung (55%) oder Logistik (50%) spielen eine Rolle. Die größten Bedenken in Bezug auf KI in der medizinischen Praxis sind Fehlinterpretation von Daten (60%) oder Haftungsfragen (58%). Es besteht noch ein erheblicher Wunsch nach Schulungen, Fortbildungen und einer Verbesserung der Lehre zu KI. Wer den medizinischen Befund mitteilen soll, ist nach den Ergebnissen der Umfrageteilnehmer eindeutig. Mit 88% soll es der Arzt oder Nuklearmediziner tätigen.

Schlussfolgerungen/Conclusions: Insgesamt wird die KI in der Medizin und Nuklearmedizin in unserer Umfrage als eher positiv gewertet. Ganz wichtig hervorzuheben ist, dass der Arzt oder Nuklearmediziner weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen soll, als z.B. Supervisor, der die Kontrolle behält und letztendlich die KI auch überwacht sowie den Befund vermittelt, einordnet und mitteilt.



Publication History

Article published online:
12 March 2025

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