Nuklearmedizin 2025; 64(01): 111
DOI: 10.1055/s-0045-1804466
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Poster
Strahlenschutz/Dosimetrie

Bestimmung der Aktivität von Lu-177 in Speicheldrüsen mittels Monte-Carlo-Methoden

E Bosch
1   Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlenschutz und Medizinische Physik, Hannover, Deutschland
,
T Felgenhauer
1   Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlenschutz und Medizinische Physik, Hannover, Deutschland
,
M R Steffner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlenschutz und Medizinische Physik, Hannover, Deutschland
,
L Geworski
1   Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlenschutz und Medizinische Physik, Hannover, Deutschland
,
B Szermerski
1   Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlenschutz und Medizinische Physik, Hannover, Deutschland
› Institutsangaben
 

Ziel/Aim: Xerostomie ist eine bekannte Nebenwirkung der Radioligandentherapie und kann z. B. nach Applikation von Lu-177-PSMA auftreten. Zur Durchführung einer Dosimetrie der betroffenen Speicheldrüsen ist die Bestimmung von Aktivitäten mittels Gammakamera erforderlich.

Ziel dieser Arbeit ist die Bestimmung von Umrechnungsfaktoren für Lu-177 mittels Monte-Carlo-Simulationen und deren Validierung anhand eines anthropomorphen 3D-gedruckten Speicheldrüsenphantoms für planare Aufnahmen an einer Gammakamera.

Methodik/Methods: Aus in-vivo PET/CT-Datensätzen nach Applikation von F-18-PSMA wurde das für den Stoffwechsel relevante Volumen der Speicheldrüsen (submandibular: 9,4 cm³ und parotis: 32,5 cm³) sowie Lage und Anordnung bestimmt. Der Schädel wurde durch einen Zylinder (180 mm x 210 mm) approximiert und die Speicheldrüsen durch Kugeln sowie verschachtelte Quader nachgestellt. In einer auf dem GEANT4-Toolkit basierenden openGATE-Umgebung für Monte-Carlo-Simulationen [1] wurde die Messung mit einer Doppelkopf-Gammakamera (GE Discovery NM/CT 670, 3/8“, MEGP-Kollimator) simuliert. Die Simulation wurde an einer solchen Gammakamera empirisch nachgestellt. Hierzu wurden 3D gedruckte mit Lu-177 befüllte Speicheldrüseneinsätze in dem mit Wasser befüllten Zylinder befestigt. Für Simulation und Messung wurden jeweils Umrechnungsfaktoren für planare Aufnahmen bestimmt.

Ergebnisse/Results: Mittels Monte-Carlo-Simulationen wurden Umrechnungsfaktoren für den oberen Detektor von 2,4 cps/MBq und unteren Detektor von 2,0 cps/MBq berechnet. Die empirisch ermittelten Faktoren betragen 2,5 cps/MBq für beide Detektoren.

Schlussfolgerungen/Conclusions: Die Aktivität in den Speicheldrüsen lässt sich aus den Szintigrammen, die im Rahmen der peritherapeutischen Bildgebung angefertigt werden, bestimmen. Die Durchführung von Monte-Carlo-Simulationen zur Herleitung von Umrechnungsfaktoren erscheint praktikabel, wenngleich sich für den unteren Detektor kleine Abweichungen im Vergleich zur Messung ergeben, was die Autoren auf die Approximation der Patientenliege in der Simulation zurückführen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. März 2025

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