Nuklearmedizin 2025; 64(01): 116
DOI: 10.1055/s-0045-1804481
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
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Die Bakerzyste – eine Kontraindikation für eine Radiosynoviorthese des Kniegelenks?

M Künzig
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
,
A Buck
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
,
M Kallius
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
,
P Hartrampf
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
,
S Seifert
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim: Zur sicheren Durchführung einer Radiosynoviorthese (RSO) des Kniegelenks bei gleichzeitigem Vorliegen einer Bakerzyste muss vorher eine Rupturierung bzw. ein Abstrom aus dieser ausgeschlossen werden. Dazu bietet sich eine Kniebinnenraumszintigraphie an.

Methodik/Methods: Bei 3 Patienten (Durchschnittsalter: 52±4 Jahren) mit rheumatoiden Arthritis (2/3) und einer pigmentierten villonodulären Synovialitis (1/3) wurde nach Durchführung einer 3-Phasen-Skelettszintigraphie (483±24 MBq Tc-99m-DPD (TECEOS, Fa. Curium) die Indikation für eine RSO gestellt. Bei allen drei Patienten war aus der Krankengeschichte eine Bakerzyste bekannt. Zum Ausschluss einer Rupturierung oder eines Abstroms aus der Bakerzyste wurde am Tag der RSO eine Kniebinnenraumszintigraphie des betroffenen Kniegelenkes mittels Tc-99m-Nanokolloid (NanoHSA, Fa. Rotop) durchgeführt. Hierfür wurden 121±18 MBq Tc-99m-Nanokolloid intraartikulär von lateral in den Recessus suprapatellaris injiziert. Nach 5 bis 10 Minuten wurden frühstatische Aufnahmen in a.p. und lateral angefertigt. Nach moderater sportlicher Betätigung wurden nach 40 bis 60 Minuten p. i. spätstatische Aufnahmen in a.p. und von lateral des Kniegelenks in Kombination mit einem SPECT/CT an einer Symbia Intevo Bold 16 (Fa. Siemens Healthineers) angefertigt. Die Spätaufnahmen wurden mit den frühen Aufnahmen verglichen um einen Austritt des Radiopharmakons aus der Bakerzyste zu detektieren.

Ergebnisse/Results: Die Kniebinnenraumszintigraphie zeigte bei 3/3 (100%) Patienten zum späten Zeitpunkten weiterhin eine homogene Tracerverteilung innerhalb des Kniegelenks in Konkordanz zu den frühen Aufnahmen. Ein Radiotraceraustritt aus der Bakerzyste oder aus dem Kniegelenk in das umliegende Gewebe wurde nicht beobachtet. Die RSO wurde bei 3/3 (100%) Patienten erfolgreich und komplikationslos durchgeführt.

Schlussfolgerungen/Conclusions: Die Kniebinnenraumszintigraphie stellt eine geeignete diagnostische Möglichkeit dar, um bei Patienten mit Bakerzyste vor RSO des Kniegelenks eine Rupturierung oder einen möglichen Abstrom auszuschließen und eine sichere RSO zu ermöglichen.



Publication History

Article published online:
12 March 2025

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