Pneumologie 2025; 79(S 01): S9
DOI: 10.1055/s-0045-1804555
Abstracts
A1 – Asthma, Allergologie & Immunologie

Schweres Asthma nach 2 Jahren der Dupilumab-Therapie: Real-World-Daten aus der ProVENT-Studie

Authors

  • M Lommatzsch

    1   Zentrum für Innere Medizin; Abteilung für Pneumologie
  • S Korn

    2   Thoraxklinik Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland und Ikf Pneumologie Mainz, Mainz, Deutschland; Clinical Research Centre Respiratory Diseases
  • O Schmidt

    3   Kppk GmbH, Koblenz, Germany; Pneumologische Facharztpraxis, Koblenz
  • H Timmermann

    4   Facharzt für Innere Medizin; Lungen- & Bronchialheilkunde; Lungen-und Bronchialheilkunde, Allergologie
  • M Gappa

    5   Düsseldorf
  • H Watz

    6   Velocity Clinical Research Ahrensburg; Lungenclinic Grosshansdorf, Airway Research Center North (Arcn), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl)
  • N Nischan

    7   Sanofi
  • M Hahn

    7   Sanofi
  • A Heimann

    7   Sanofi
 

Hintergrund: ProVENT ist eine fortlaufende, multizentrische, prospektive, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie zur Dupilumab-Therapie bei schwerem Asthma in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Patienten und Methoden: Es wurden 412 Patienten mit schwerem Asthma (medianes Alter: 56 Jahre, 3% jünger als 18 Jahre; 53% Frauen; 65% Nieraucher) unter Dupilumab-Therapie seit Februar 2020 in die ProVENT-Studie eingeschlossen. Aktuell wurden Daten vor (399 Patienten), nach 1 Jahr (185 Patienten) und nach 2 Jahren der Dupilumab-Therapie (100 Patienten) ausgewertet.

Ergebnisse: Bluteosinophile wurden bei 63% vor, und bei 10% unter Dupilumab-Therapie, das exhalierte NO (FeNO) bei 80% vor, und bei 34% unter Dupilumab-Therapie bestimmt. FeNO-Werte normalisierten sich bereits nach der ersten Visite (< 25 ppb) und blieben nach 2 Jahren stabil niedrig. Über den Zeitraum von 2 Jahren kam es zur stetigen und nachhaltigen Besserung der Asthma-Kontrolle (medianer Abfall ACQ-5: 2,6 auf 0,9 Punkte; medianer Anstieg ACT: 15 auf 22 Punkte) und der Lebensqualität (medianer Anstieg AQLQ: 5,25 auf 6,25 Punkte). Die gebesserte Lungenfunktion nach bereits 3 Monaten (medianer FEV1: 2,25 auf 2,52 Liter) stabilisierte sich im Verlauf (medianer FEV1 nach 2 Jahren: 2,51 Liter). Alle Patienten hatten in den letzten zwei Jahren vor Therapie Exazerbationen (Median: 2): im Gegensatz dazu hatten nach 1 und 2 Jahren der Dupilumab-Therapie 89% der Patienten keine Exazerbationen mehr. Eine Asthma-Remission (Definition: keine Exazerbationen oder systemischen Steroidgaben; ACT≥20 oder ACQ≤1,5; FEV1≥80% Soll oder FEV1 Abfall≤5% des Sollwertes) lag nach 1 Jahr der Therapie bei 56%, und nach 2 Jahren bei 58% der Patienten vor. Die Sicherheitsdaten entsprachen denen in den Zulassungs-Studien.

Fazit: Dupilumab-Therapie führt bei Patienten mit schwerem Asthma in der Praxis-Realität zur nachhaltigen Besserung der Asthma-Kontrolle, der Lebensqualität, der Exazerbationsrate und der Lungenfunktion. Bei mehr als der Hälfte der Patienten liegt nach 2 Jahren der Therapie sogar eine Asthma-Remission vor. Typ-2-Biomarker (insbesondere Bluteosinophile) werden in der Praxis-Realität unter laufender Dupilumab-Therapie kaum bestimmt.



Publication History

Article published online:
18 March 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany