Pneumologie 2025; 79(S 01): S40-S41
DOI: 10.1055/s-0045-1804622
Abstracts
A3 – Interstitielle und seltene Lungenkrankheiten

Case Report: Etablierung einer High Flow Therapie bei Tageshyperkapnie bei bestehender Sarkoidose mit Maskenintoleranz

U Sommerwerck
1   Pneumologie; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
,
T Wintermantel
2   Krankenhaus der Augustinerinnen Köln; Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
,
T Ottens
3   Krankenhaus der Augustinerinnen Köln; Pneumologie; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
,
S Rosenkranz
4   University of Cologne; Department Iii of Internal Medicine and Cologne Cardiovascular Research Center (Ccrc), Cologne University Heart Center, Cologne; Department of Cardiology
,
H Beling
5   Pneumologie
› Institutsangaben
 

Die vorliegende Fallstudie beschreibt die Behandlung einer 66-jährigen Patientin mit fortgeschrittener Sarkoidose der Lunge Typ IV mit einer pulmonalen Hypertonie (PAH) Gruppe 3 nach Nizza, die mit einer signifikanten Tageshyperkapnie sowie Einschränkung der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität konfrontiert war. Es erfolgte die Einleitung einer Therapie der PAH mit einer Kombination aus Macitentan und Tadalafil. Aufgrund ausgeprägter Restriktion (TLC 3,45l, 64%/S.; FVC 0,91l, 28%/S.) und Maskenintoleranz war die eingeleitete nicht-invasive Beatmung (NIV) auch unter mehrfacher stationärer Anpassung für die Patientin nicht tolerierbar, was zu einer absoluten Ablehnung der NIV und Abverordnung nach etwa anderthalb Jahren führte. Es wurde eine High-Flow-Therapie etabliert, um die Ventilationssituation der Patientin zu verbessern. Die Implementierung der Therapie führte zu einer signifikanten Verbesserung der klinischen Symptomatik der Patientin. Es zeigte sich eine Besserung der Gehstrecke im 6-Minuten Gehtest (6-MWT) von 165 m vor Einleitung auf 205 m (nach 2 Monaten) während der Einleitung sowie auf 300 m nach weiteren 2 Monaten.

Die Messungen mittels nächtlicher Kapnometrie zeigten eine Senkung der TcpCO2 von 62 mmHg im Mittel und 72 mmHg maximal (nach 3 Monaten) auf 60 mmHg im Mittel und 68 mmHg maximal unter laufender High-Flow Therapie, was auf eine verbesserte CO2-Elimination hindeutete mit einer Veränderungsrate von -3,23% im Mittel und -5,56% maximal.

Diese Fallstudie unterstreicht die Wirksamkeit der Therapie als Behandlungsoption bei Patienten mit fortgeschrittener Lungenfibrose, die nicht für eine NIV geeignet sind. Die Ergebnisse legen nahe, dass diese Therapieform die Leistungsfähigkeit steigert sowie eine Kontrolle der Hyperkapnie ermöglicht. Weitere Forschung ist erforderlich, um eine optimale Patientenpopulation sowie die langfristigen Effekte dieser Therapie zu identifizieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025

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