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DOI: 10.1055/s-0045-1804634
Sarkoidose der Lunge nach Ipilimumab und Nivolumab bei pulmonal metastasierten Melanom
Beim Patienten wurde histologisch ein malignes Melanom im Rückenbereich (Schulterregion links) diagnostiziert, pT1b RX 0,9 cm Clark Level 3 – 4 ohne adjuvante Therapie. Nach 14 Monaten diagnostizierten wir eine pulmonale Metastase und es erfolgte eine einmalige Gabe von Nivulumab und Ipilimumab. Im CT- Thorax zeigten sich zu dem Zeitpunkt nur die Metastase ohne Lungenparenchymveränderungen. Es erfolgte nur 1 Zyklus von Ipilimumab und Nivolumab. Daraufhin kam es zur immunvermittelten Hepatitis und Thyreoiditis. Nach weiteren 14 Monaten wurde er zur Abklärung von mediastinalen LK und interstituellen Veränderungen eingewiesen. Die Metastase war nicht mehr nachweisbar.
Laborchemisch waren die Autoantikörper negativ. Die Bodyplezthysmographie war unauffällig, die DLCOc SB: 43% vom Soll. Im CT waren bereits nachweisbar deutliches, basal und peripher betontes diffuses pulmonales Milchglas, welches sich in der CT in Mikronoduli auflöst (sarcoid-like reaction). Die EBUS Untersuchung der LK war nicht richtungsweisend, in der BAL 32.2% Lymphozyten und der CD4 /CD8 Quotient mit 11.60 deutlich erhöht. Es erfolgt dann eine KRYO Biopsie aus dem OL rechts, histologisch Lungengewebe mit zahlreichen Granulomen mit mehrkernigen Riesenzellen, Epitheloidzellen und lymphoplasmazellulären Infiltrat, diese stellenweise fleckförmig verdichtet. Weiterhin stellenweise Lungenparenchym mit bläulichen, leicht knotigen Fibroblastenfoci und Lungengewebe mit ausgedehnter granulomatöser Entzündung von Sarkoidose-Typ mit geringgradiger organisierender Pneumonie.
Der Fall wurde im Fibroseboard besprochen. CT- morphologisch sprach sich vieles für eine sarcoid-like reaction aus, die BAL ist typisch und auch die Histologie. Als Ursache der werteten wir die Gabe von Nivulumab, da in der Literatur zumindest ein solcher Fall beschrieben wurde (Susumu Noguchi et al Case Rep Oncol 2018;11:562–566). Es besteht auf Grund der Immuntherapieinduzierten Nebenwirkungen eine Dauertherapie mit 6 mg Prednisolon. Diese sollte beibehalten werden, eine Immuntherapie wurde nicht wieder empfohlen und die Kontrolle nach einem weiteren Jahr ergab einen radiologisch geringen Progress, die Bodyplethysmographie grenzwertig die DLCO weiterhin unverändert eingeschränkt. Die nächste Verlaufskontrolle in einem ½ Jahr wurde empfohlen.
Publication History
Article published online:
18 March 2025
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