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DOI: 10.1055/s-0045-1804635
Metastatische pulmonale Kalzifikation
Einleitung: Seltene Lungenerkrankungen sind oft schwer zu diagnostizieren, was Therapie-Verzögerungen und Fehldiagnosen zur Folge haben kann.
Kasuistik: Eine 38-jährige Patientin mit progredienter Belastungsdyspnoe wurde in unserer Klinik vorgestellt. Seit 13 Jahren besteht bei ihr eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz bei einer Refluxnephropathie, weshalb sie eine Nierentransplantation erhielt. Vor 3 Jahren kam es zur Transplantatabstoßung.
Extern diagnostizierte man eine Sarkoidose, basierend auf dem Vorliegen einer Uveitis, Arthritis, vermuteter kardialer Beteiligung und einem erhöhten sIL-2R. Eine Prednisolondauertherapie wurde daraufhin eskaliert und nach vier Monaten aufgrund des weiterhin erhöhten sIL-2R und der Krankheitsaktivität mit Mycophenolat-Mofetil kombiniert.
Bei einer weiterführenden Diagnostik in unserem Zentrum erfolgten eine native Dünnschicht-CT des Thorax sowie eine Bronchoskopie mit transbronchialer Biopsie. CT-morphologisch zeigten sich in allen Lungenlappen kleinfleckige Milchglastrübungen, jedoch keine typischen Sarkoidose-Veränderungen.
Histologisch konnten kleine fokale herdförmige Verkalkungen nachgewiesen werden. Im ILD-Board wurde eine metastatische pulmonale Kalzifikation diagnostiziert. Ein langfristiger Ausgleich des Kalzium- und Phosphathaushalts sowie ein Ausschleichen der immunsuppressiven Therapie wurde empfohlen.
Schlussfolgerung: Dieser Fall verdeutlicht den besonderen Stellenwert der Biopsie, insbesondere in inkonklusiven Fällen sowie die Bedeutung der spezialisierten Zentren. Nur durch eine präzise Diagnosestellung kann eine adäquate Therapie gewährleistet werden.
Publication History
Article published online:
18 March 2025
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