Pneumologie 2025; 79(S 01): S64
DOI: 10.1055/s-0045-1804680
Abstracts
B2 – Endoskopie

Takotsubo – Kardiomyopathie als Komplikation einer transbronchialen Kryo-PE

Authors

  • S Stieglitz

    1   Petrus Krankenhaus Wuppertal; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin; Medizinische Klinik I
  • K Abdelhalim

    2   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin; St. Petrus Klinik
  • J Sankari

    3   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin; St. Petrus Krankenhaus
  • K Späth

    4   Petrus Krankenhaus Wuppertal; Petrus Krankenhaus; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin
  • C Reffke

    5   Wuppertaler Lungenzentrum am Petrus Krankenhaus, Klinik für Innere Medizin I – Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin; Petrus Krankenhaus Wuppertal; Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin
  • W Tesfazgi

    3   Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin; St. Petrus Krankenhaus
 

Einleitung: Die Beschreibung von Komplikationen konzentriert sich auf das Auftreten von Blutung und Pneumothoraces. Wir beschreiben einer kardiale Komplikation nach Kryo-PE. Methodik: Einzelfallbeschreibung. Ergebnis: Bei einer Patientin mit einem seit 2011 bekannten Mamma-Karzinom wurde bei ausgedehnten Milchglasveränderungen eine transbronchiale Kryo-PE der rechtsseitigen Segmente 4,7,8 und 9 mit 1,1 mm Sonde durchgeführt. Die Patientin wurde hierfür mit starrem Instrument (11 mm) intubiert und mit Jet-Ventilation beatmet. Die Prozedur war genau wie die Narkoseführung völlig problemlos. Postinterventionell fiel die Patientin durch verzögertes Erwachen auf. Echokardiographisch zeigte sich das typische Bild einer Takotsubo-Kardiomyopathie mit mittelgradig reduzierter linksventrikulärer Pumpfunktion (Ejektionsfraktion 38%). Das Troponin war maximal 0,340 ng/l, die CK normal. Das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung wurde mittels Koronarangiographie ausgeschlossen. Die Kryo-PE ergab „diagnostisch hervorragend erfasstes Lungengewebe“ mit dem Bild einer therapie-induzierten Pneumonitis mit lymphozytärer Infiltration.

Es wurde eine medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienztherapie eingeleitet. Die Triple-Therapie des Mamma-Karzinoms, die zuletzt mit Capecitabine, Trastuzumab, und Tucatinib erfolgt war, wurde pausiert.

Diskussion: Die Anzahl der Proben ebenso wie die Lokalisation der Proben (herznahe Segmente) sind Risikofaktoren für eine Takutsubo-Kardiomyopathie nach transbronchialer Kryo-PE. Patientenalter und Geschlecht sind Kofaktoren. In über 90% der Fälle betrifft die Takotsubo-Kardiomyopathie postmenopausale Frauen. Als Nebenwirkung für Trastuzumab (Antikörper, der die externe Domäne des HER2-Rezeptors blockt) ist neben eine Pneumonitis auch das Auftreten einer Kardiomyopathie beschrieben. Im vorliegenden Fall war die Patientin unter echokardiographischer Kontrolle in 3monatigen Abständen (stets Normalbefunde). Capecitabine ist eher unkritisch hinsichtlich kardialer und pneumologischer Nebenwirkungen, ebenso Tucatanib. Schlussfolgerung: Die Anzahl der Proben und die Lokalisation der Proben sind Risikofaktoren für das Auftreten einer Takutsubo-Kardiomyopathie nach transbronchialer Kryo-PE.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025

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