Pneumologie 2025; 79(S 01): S69
DOI: 10.1055/s-0045-1804691
Abstracts
B2 – Endoskopie

Sicherheit und Wirksamkeit der Jetventilation über Larynxmaske in der Bronchoskopie

Authors

  • F Geismann

    1   Caritas-Krankenhaus St. Maria Donaustauf; Zentrum für Pneumologie
  • J Wimmer

    1   Caritas-Krankenhaus St. Maria Donaustauf; Zentrum für Pneumologie
  • N Sicker

    2   Klinik Donaustauf; Zentrum für Pneumologie
  • M Malfertheiner

    2   Klinik Donaustauf; Zentrum für Pneumologie
  • A Mohr

    2   Klinik Donaustauf; Zentrum für Pneumologie
 

Einleitung Die Hochfrequenz-Jetventilation (HFJV) ist eine etablierte Methode zur Beatmung über offene, nicht geblockte Beatmungssysteme. Insbesondere bei der Verwendung starrer Zugangswege, wie dem starren Bronchoskop oder der Mikrolaryngoskopie, ist die HFJV eine häufig angewandte Beatmungsmethode. Andere Anwendungsbereiche, wie die Jetventilation über supraglottische Hilfsmittel, wurden als Fallberichte oder in kleinen Fallserien beschrieben. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es, Sicherheit und Wirksamkeit der supraglottischen Jetventilation mittels Larynxmaske im routinemäßigen Einsatz in der pneumologischen Endoskopie zu evaluieren.

Methoden: In dieser retrospektiven Auswertung wurden die klinischen Parameter aller Patienten erfasst, die sich einer geplanten Bronchoskopie in Narkose unterzogen. Neben der Indikation für den Eingriff und den Beatmungsparametern, wurden zudem alle relevanten Komplikationen, die im Rahmen der Untersuchung oder bis 30 Tage post interventionem auftraten, aufgezeichnet und ausgewertet.

Ergebnisse: Zwischen Juni 2022 und Juli 2023 wurden 326 Patienten einer flexiblen Bronchoskopie in Narkose unterzogen, in 85,3% ergänzt um eine transbronchiale Nadelaspiration unter endobronchialem Ultraschall (EBUS-TBNA). Indikation für die Untersuchung war in 57,5% eine pulmonale Raumforderung, gefolgt von der Abklärung einer interstitiellen Lungenerkrankung (38,7%). 89,7% der Patienten wurden präinterventionell als ASA III (67,2%) oder IV (22,5%) gewertet. Die am häufigsten beobachteten Komplikationen waren eine kurzfristige hämodynamische Instabilität (12,0%) und eine intermittierende Hypoxämie (11,0%). Eine Hyperkapnie, die eine NIV erforderlich machte, trat in 14% auf. 5 Patienten (1,5%) wurden nach dem Eingriff zur Überwachung auf die Intensivstation übernommen. Die 30-Tage-Mortalität beträgt 0,6% (3,3% für ASA IV-Patienten). Kein Todesfall stand in kausalem Zusammenhang mit der Untersuchung.

Schlussfolgerung: Die HFJV über eine Larynxmaske erweist sich als sichere Untersuchungsmethode zur Durchführung der flexiblen Bronchoskopie. Sie gewährleistet einen sicheren Atemwegszugang und stabile Untersuchungsbedingungen, selbst bei Patienten mit schweren pulmonalen und internistischen Vorerkrankungen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025

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