Pneumologie 2025; 79(S 01): S79
DOI: 10.1055/s-0045-1804714
Abstracts
C2 – Chronische respiratorische Insuffizienz und außerklinische Beatmung

Ambulante Kontrollen bei außerklinischer nicht-invasiver Beatmung: Eine multizentrisch randomisiert kontrollierte Studie Outpatient Follow-up of COPD patients receiving long-term non-invasive ventilation (OCONIV): A randomized controlled trial

Autoren

  • S Stanzel

    1   Lungenklinik- Pneumologie; Universität Witten/Herdecke
  • S Walterspacher

    2   Lungenzentrum Bodensee am Klinikum Konstanz; Klinikum Konstanz
  • D Kroppen

    3   Universität Witten/Herdecke; Universität Witten/Herdecke; Pneumologie
  • D Majorski

    4   Kliniken der Stadt Köln gGmbH; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Humanmedizin, Deutschland
  • D Harzheim

    5   Waldburg Zeil Kliniken, Fachkliniken Wangen; Waldburg Zeil Kliniken
  • F Keller

    6   Walburg Zeil Kliniken, Wangen
  • M Zimmermann

    7   Krankenhaus Köln-Merheim, Department für Pneumologie, Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Köln, Deutschland; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland; Lungenklinik
  • R Kampo

    8   Universität Göttingen
  • T Mathes

    9   Institut für Medizinische Statistik, Georg-August-Universität Göttingen; Universität Göttingen
  • M Wollsching-Strobel

    10   Universität Witten/Herdecke; Pneumologie
  • W Windisch

    11   Department of Pneumology; Cologne Merheim Hospital; University of Witten/Herdecke
 

Hintergrund: Die nicht-invasive Langzeitbeatmung (NIV) hat sich in den letzten Jahren als Standardbehandlung für chronisch hyperkapnische COPD-Patienten etabliert. Da die Patientenzahlen stetig steigen, werden spezialisierte ambulante Versorgungsformen benötigt.

Methodik: Es wurde eine multizentrische randomisiert kontrollierte Studie durchgeführt. Patienten mit stabiler hyperkapnischer COPD mit NIV Therapie wurden in eine stationäre oder ambulante Nachbetreuung randomisiert. Das primäre Ergebnis war der mittlere Unterschied in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQL) gemessen am "Severe respiratory Insufficiency Questionaire“ (SRI) nach 12 Monaten.

Ergebnisse: Es wurden 113 Patienten in die Studie eingeschlossen (Alter: ambulant 68±9 vs. stationär 69±8 Jahre). Die ambulante NIV-Behandlung war nach 12 Monaten mit einem vergleichbaren SRI-Summenscore verbunden wie die stationäre Behandlung (mittlere Differenz 3,7±2,6; P=0,137), siehe [Abb. 1]. Der PaCO2-Wert (47,6±10,1 vs. 46,5±6,2 mmHg, P=0,906) und die NIV-Adhärenz (8,3±3,5 vs. 8,5±2,3; P=0,243) zeigten keinen signifikanten Unterschied. Die Kosten für die stationäre Versorgung waren signifikant höher (681±352 vs. 3621±1342€; P<0,001), während die meisten Patienten (84,3%) ambulante Behandlungsmethoden bevorzugten. Es gab keine Unterschiede der Behandlungssicherheit, gemessen an der Mortalität oder der Exazerbationsrate.

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Abb. 1

Diskussion: Die ambulante Versorgung von COPD-Patienten, die sich an einem vordefinierten Protokoll orientiert, ist durchführbar und mit einer vergleichbaren HRQL im Vergleich zur stationären Kontrolle verbunden. Darüber hinaus ist die ambulante Behandlung kosteneffizienter und wird von den meisten Patienten bevorzugt, so dass sie zur Standardbehandlung werden sollte.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025

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