Pneumologie 2025; 79(S 01): S83-S84
DOI: 10.1055/s-0045-1804724
Abstracts
C3 – Schlafmedizin

Effekt der adaptiven Servoventilation auf die Hypoxämie-Last bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe und Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion – eine Analyse der SERVE-HF Substudie

Autoren

  • V Günzler

    1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii; Kardiologie
  • M Baumert

    2   University of Adelaide; School of Electrical and Electronic Engineering
  • F Zeman

    3   Univ.Klinkum Regensburg; Zentrum für Klinische Studien
  • D Linz

    4   Maastricht University Medical Centre and Cardiovascular Research; Department of Cardiology
  • H Woehrle

    5   Lungenzentrum Ulm
  • R Tamisier

    6   Inserm Umr 1042; Université Grenoble-Alpes; Laboratoire Hp2
  • M Cowie

    7   Imperial College London; National Heart & Lung Institute
  • M Arzt

    8   Univ. Klinkum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii
  • C Fisser

    9   Pneumologie; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii
 

Einleitung: Die nächtliche Hypoxämie-Last ist bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe (ZSA) und Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion (HFrEF) mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. Die Hypoxämie kann unspezifisch bei assoziierten Komorbiditäten wie Adipositas oder pulmonalen Erkrankungen auftreten, oder aber im Rahmen der ZSA. Ziel dieser Analyse war es, die Auswirkungen der adaptiven Servoventilation (ASV) auf die Hypoxämie-Last bei Patienten mit HFrEF und ZSA zu untersuchen.

Methode: Die Analyse umfasste 148 HFrEF-Patienten mit ZSA, die im Rahmen der randomisiert, kontrollierten SERVE-HF Major Sub-Study (NCT01164592) rekrutiert wurden (ASV-Gruppe: 72 Pat., Kontrollgruppe: 76 Pat.). Die nächtliche Hypoxämie-Last wurde definiert als T90: Sauerstoffsättigung<90% während der gesamten Aufzeichnungszeit (TRT). Die Variable T90 wurde in eine akute Entsättigungs-bezogene (T90Desaturation) und eine unspezifische Komponente (T90Non-specific) unterteilt. Die Unterschiede im Zeitverlauf wurden mittels linearer gemischter Modelle analysiert.

Ergebnisse: In der ASV-Gruppe zeigte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikante Unterdrückung der T90desaturation nach 3 (0,3 vs. 2,7%TRT; p<0,001) sowie nach 12 Monaten (0,1 vs. 1,6%TRT; p<0,001). Dies bestätigte sich auch für die T90non-specific (3 M.: 0,07 vs. 0,30%TRT; p=0,010; 12 M.: 0,02 vs. 0,44; p=0,018). Insgesamt war die relative Reduktion der T90desaturation und der T90non-specific nach einem Jahr in der ASV-Gruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe (T90desaturation: 98% vs. 49% bzw. T90non-specific: 97% vs. 15%).

Zusammenfassung: Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die ASV-Therapie bei HFrEF-Patienten mit ZSA sowohl die Entsättigungen als auch die unspezifischen Komponenten wirksam unterdrücken kann. Die prognostische Relevanz einer Reduktion der Hypoxämie-Last durch den Einsatz moderner ASV-Geräte bei Patienten mit entsprechender Indikation sollte in weiteren Studien untersucht werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025

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