RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0045-1804725
Effekt der adaptiven Servoventilation auf die kardiale Repolarisation bei Patienten mit Myokardinfarkt und schlafbezogener Atmungsstörung – eine Subanalyse der TEAM-ASV-I Studie
Autoren
Hintergrund Bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (AMI) ist eine verzögerte kardiale Repolarisation mit Kammerflimmern und schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen assoziiert. Eine frühe Behandlung der schlafbezogenen Atmung (SBAS) nach AMI könnte das ventrikuläre ektopische Substrat normalisieren. Ziel dieser Subanalyse war es daher, die Wirkung der adaptiven Servoventilation (ASV) auf die kardiale Repolarisation bei Patienten mit SBAS und AMI zu untersuchen.
Methoden Diese ergänzende Analyse umfasste 42 Teilnehmer der prospektiven, multizentrischen, randomisierten Studie TEAM-ASV-I. Randomisiert erhielten 22 Teilnehmer neben der leitlinien-gerechten Behandlung des AMI eine Therapie der SBAS (AHI≥15/h) mittels ASV, während 20 Teilnehmer keine ASV erhielten. Die kardiale Repolarisation wurde anhand der T-peak-to-end- (TpTec) und QTc-Intervalle sowie der TpTe/QT-Ratios aus dem 12-Kanal-EKG vor Koronarintervention bewertet, sowie 4 und 12 Wochen nach der Koronarintervention.
Ergebnisse Die Patienten waren überwiegend männlich (79%), adipös (BMI 31±6 kg/m²) und hatten eine schwere SBAS mit einem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von 34±18/h. Die ASV Therapie wurde innerhalb von 2,6±1 Tagen nach dem AMI eingeleitet, und der Rückgang des AHI nach 12 Wochen war in der ASV-Gruppe größer (-34±22/h vs. -6±14/h, p<0,001). Von Baseline zu Woche 4 verringerte sich der QTc-Wert in der ASV-Gruppe im Vergleich zur Nicht-ASV-Gruppe signifikant (-5,8% vs. -1,2%, p=0,041). Ein ähnlicher Trend wurde bei TpTec (-18,0% vs. -6,8%, p=0,119) und TpTe/QT (-17,6% vs. -6,6%, p=0,252) beobachtet ([Abb. 1]). Nach 12 Wochen war der Rückgang der Repolarisationszeiten zwischen den Gruppen ähnlich (QTc: -7,6% vs. -4,5%, p=0,400; TpTec: -19,3% vs. -18,8%, p=0,400; TpTe/QT: -9,7 vs. -13,0, p=0,652).
Schlussfolgerung Bei Patienten mit erstem AMI und SBAS reduzierte eine frühzeitige Behandlung mit ASV die kardiale Repolarisation nach 4 Wochen, jedoch nicht nach 12 Wochen. Somit könnte ASV dazu beitragen, ventrikuläre Arrhythmien in der vulnerablen Frühphase nach AMI zu verhindern.


Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
