Pneumologie 2025; 79(S 01): S84-S85
DOI: 10.1055/s-0045-1804727
Abstracts
C3 – Schlafmedizin

Auswirkungen der adaptiven Servoventilation auf die Schlafarchitektur bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe und therapiebedingten Beinbewegungen im Schlaf

Authors

  • C Schindler

    1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii
  • A Lindner

    1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii
  • M Arzt

    2   University Hospital Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii; Department of Internal Medicine Ii
 

Ziel: Bei einigen Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion ist die adaptive Servoventilation (ASV) mit einer Zunahme der periodischen Beinbewegungen mit Arousal (PLMA) assoziiert. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der ASV-Therapie auf die PLMA zu analysieren und die Auswirkungen von therapiebedingten PLMA auf die Schlaffragmentierung und -architektur bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe (ZSA) zu untersuchen.

Methoden: Bei 56 konsekutiven Patienten wurden retrospektiv drei Polysomnographien analysiert (1. diagnostisch, 2. unter kontinuierlicher positiver Atemwegsdruckbeatmung (CPAP) und 3. unter ASV-Therapie). Es wurden Patienten mit und ohne Herzinsuffizienz eingeschlossen. Die polysomnographischen Daten wurden nach den Kriterien der American Academy of Sleep Medicine 2017 ausgewertet. Therapiebedingte PLMA wurden als Anstieg der PLMA unter ASV definiert.

Ergebnisse: Therapiebedingte PLMA unter ASV traten bei 31/56 (55%) der Patienten auf (Mittelwert±Standardabweichung, Alter 65±12 Jahre, Body Mass Index 31±5 kg/m², Männer 89%, Herzinsuffizienz 36%). Der PLMA-Index stieg von der Diagnose- zur ASV-Nacht signifikant an (Median (25.; 75. Perzentile) 5 (2;7) vs. 7 (2;16), p=0,018), nicht jedoch zwischen der CPAP- und der ASV-Nacht. Zwischen der diagnostischen und ASV-PSG hat bei Patienten ohne therapiebedingte PLMA im Vergleich zu Patienten mit therapiebedingten PLMA der Anteil im Schlafstadium N1 abgenommen (∆N1 -13 (-25; -8)% vs. ∆-5 (-16)%, p=0,015) und in den Schlafstadien N3 und REM zugenommen (∆N3 8 (1; 17)% vs. ∆3 (-8; 6)%,p=0,003, REM ∆10 (4; 15)% vs. ∆5 (-3; 10)%, p=0,043). Ebenso war die Verbesserung der Schlafstruktur von der CPAP- zur ASV-Nacht bei Patienten ohne therapiebedingte PLMA signifikant größer als bei Patienten mit therapiebedingten PLMA.

Schlussfolgerung: Therapiebedingte PLMA unter ASV betreffen mehr als die Hälfte der Patienten mit ZSA mit und ohne Herzinsuffizienz. Die ASV-Behandlung verbessert die Schlafarchitektur im Vergleich zur Diagnose- und CPAP-Nacht nur dann, wenn keine therapiebedingten PLMA auftreten. Therapiebedingte PLMA können den positiven Effekt der ASV-Behandlung auf die Schlafarchitektur aufheben.



Publication History

Article published online:
18 March 2025

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