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DOI: 10.1055/s-0045-1804769
Langzeitfolgen und zelluläre Immunprofile nach COVID-19 bei initial hospitalisierten Patienten
Viele Menschen leiden unter Langzeitfolgen nach COVID-19, diverse Veränderungen zellulärer Immunphänotypen infizierter Personen konnten beobachtet werden. Unser Ziel war, Langzeitfolgen anhand klinischer Parameter und Patient-Reported Outcome Measures (PROMs), sowie den Immunphänotyp über den Zeitverlauf zu evaluieren und Zusammenhänge zu detektieren.
Initial hospitalisierte, rekonvaleszente (RE) Patienten wurden nach Notwendigkeit einer stationären (N) oder intensivstationären (ITS) Behandlung in zwei Kohorten eingeteilt (RE-N und RE-ITS) und zwischen Mai 2020 und Dezember 2021 im Median 1,7 (V1), 3,5 (V2), 6,2 (V3) und 9,2 (V4) Monate nach Entlassung untersucht. Schließlich wurden Korrelationen der klinischen Parameter und PROMs mit den Leukozyten evaluiert.
Die RE-N (n=52) waren im Median 55,5 J. alt und zu 65,4% männlich, die RE-ITS (n=59) 57 J. und zu 76,3% männlich. Zu den häufigsten Komorbiditäten zählten art. Hypertonie (RE-N 31,4%; RE-ITS 44,1%), Adipositas (RE-N 30,8%; RE-ITS 32,2%) und cardiovask. Erkrankungen (RE-N 17,6%; RE-ITS 23,7%).
Bei den RE-ITS stieg die ppFVC signifikant von 80% in V1 auf 86% in V4, die ppFEV1 von 87% auf 91%, die ppTLC von 74% auf 85% und die ppDLCO von 70% auf 79%. Bezüglich der pp6MWD verbesserten sich die RE-N von 76% in V1 auf 97% in V4, die RE-ITS von 81% auf 97% bei geringerer Dyspnoe (post-6MW-Borg V1: 3; V4: 2). Die QoL stieg bei den RE-ITS von 5 auf 8 der VAS, der WPAI verbesserte sich von 8 auf 2.
Immunologisch zeigten sich teils anhaltende Abweichungen von den Zellzahlen gesunder Spender.
So konnten unter den RE-N erniedrigte absolute Zahlen von NK-Zellen, erniedrigte Frequenzen naiver CD4+T-Zellen, sowie erhöhte Anteile von CD4+Effektor-Gedächtniszellen beobachtet werden.
Bei den RE-ITS zeigten sich erhöhte Frequenzen an CD3+CD8+zytotoxischen T-Zellen und CD8+TEMRA-Zellen zulasten von CD8+naiven T-Zellen und zentralen T-Gedächtniszellen.
Bei den RE-N fanden sich zu allen vier Zeitpunkten signifikante negative Korrelationen der CD8+CD69+T-Zellen mit der DLCO, bei den RE-ITS negative Korrelationen der CD8+TEMRA-Zellen mit der DLCO. Eine Aktivierung der CD8+T-Zellen bei den RE-N bzw. die Verschiebung der CD8+T-Zell-Subsets in Richtung eines terminal differenzierten Phänotyps scheinen somit anhaltend mit eingeschränkter DLCO einherzugehen.
Publication History
Article published online:
18 March 2025
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