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DOI: 10.1055/s-0045-1804801
Verbesserung der Diagnostik von Berufsasthma im Rahmen einer europäischen Multicenterstudie
Einleitung: Erste Ergebnisse der europäischen Multicenterstudie E-PHOCAS zeigten, dass Berufsasthma durch hochmolekulare (HMW) Allergene im Vergleich zu dem durch niedermolekulare (LMW) Allergene signifikant mit arbeitsbedingter Rhinitis, Konjunktivitis, Atopie und asthmatischer Sofortreaktion assoziiert ist. Zudem ist der Anstieg des fraktionierten exhalierten Stickstoffmonoxids (FeNO) nach der Provokation mit HMW-Allergenen signifikant höher als mit LMW-Allergenen. In zwei weiteren Studienteilen sollte zum einen der Phänotyp von Platinsalz-induziertem Asthma analysiert und zum anderen der optimale Cut-off für einen signifikanten FeNO-Anstieg nach dem Provokationstest mit verschiedenen HMW- und LMW-Allergenen im Gesamtkollektiv ermittelt werden.
Methoden: Die Charakteristika und Gutachtenbefunde von 14 Personen mit einem positiven Provokationstest auf Platinsalz wurden denen von 216 Personen mit positivem Provokationstest auf andere LMW-Stoffe gegenübergestellt. Außerdem wurde die Höhe des FeNOs vor und 24 h nach dem Provokationstest in Abhängigkeit vom Testergebnis in dieser Studiengruppe sowie im Gesamtkollektiv (n=321) verglichen.
Ergebnisse: Im Vergleich zu Asthma gegen andere LMW-Stoffe war Platinsalz-induziertes Asthma häufiger mit Atopie und einer isolierten Sofortreaktion assoziiert. Zudem litten Personen mit Asthma auf Platinsalze signifikant häufiger unter berufsbedingter Rhinitis (86% vs. 53%, p=0,018) und zeigten einen signifikant höheren FeNO-Anstieg (Delta vor/nach Provokationstest) als Personen mit Asthma durch andere LMW-Stoffe (34 ppb vs. 2 ppb, p<0,001). Im Gesamt-Kollektiv ergab sich als optimaler Cut-off für einen signifikanten FeNO-Anstieg ein Wert von 13 ppb.
Schlussfolgerungen: Das durch Platinsalze induzierte Berufsasthma unterscheidet sich vom Asthma gegen andere LMW-Substanzen und ähnelt phänotypisch eher dem IgE-vermittelten Asthma, das von HMW-Substanzen bekannt ist. Ein FeNO-Anstieg von≥13 ppb nach dem Provokationstess kann als zuverlässiges ergänzendes Instrument angesehen werden, um bronchiale Reaktionen auf Berufsstoffe zu erkennen.
Publication History
Article published online:
18 March 2025
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