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DOI: 10.1055/s-0045-1804842
Welche Personen mit schwerem Asthma nehmen eine pneumologische Rehabilitation in Anspruch? Einblicke in das German Asthma Net
Hintergrund Trotz leitliniengerechter medikamentöser Therapie erreichen viele Menschen mit schwerem Asthma bronchiale keine vollständige Asthmakontrolle und leiden unter persistierenden Symptomen. Die positiven Effekte pneumologischer Rehabilitation (PR) auf z.B. die Asthmakontrolle und die Lebensqualität sind mit guter Evidenz belegt.
Ziel Ziel dieser Untersuchung war zu evaluieren, wie viele Menschen mit schwerem Asthma eine PR in Anspruch nehmen und wie diese charakterisiert sind.
Methodik Für diese Analyse wurden klinische Daten aus dem German Asthma Net (GAN) Register für schweres Asthma verwendet, die prospektiv bei Aufnahme in das Register und jährlichen Folgeuntersuchungen erhoben wurden (NCT06035289). Eingeschlossen wurden Erwachsene mit schwerem Asthma (GINA 5), zu denen Daten über die Teilnahme oder Nichtteilnahme an einer PR vorlagen. Patienten, die in den letzten 12 Monaten vor einer Visite eine PR absolviert hatten, wurden als „PR-Gruppe“ (PRG) definiert, während Patienten, die nie an einer PR teilgenommen hatten, als „Kontrollgruppe“ (CON) verwendet wurden.
Ergebnisse 2.586 Teilnehmende mit schwerem Asthma wurden inkludiert (55±14 Jahre, 41% männlich, FEV1 68.0±22.1%Soll). Während des Beobachtungszeitraums nahmen 20,4% der Patienten (n=528) mindestens einmal an einer PR teil. 85,3% der Patienten führten die PR in stationärem Rahmen durch, 5,2% ambulant (9,4% unbekannt). Die multiple logistische Regressionsanalyse zeigte, dass eine reduzierte Erwerbsfähigkeit, eine reduzierte körperliche Leistungsfähigkeit, Dyspnoe bei Belastung sowie Exazerbationen in den letzten 12 Monaten signifikant mit einer höheren Inanspruchnahme einer PR assoziiert waren. Allein das Auftreten einer Exazerbation in den letzten 12 Monaten führte zu einem Anstieg der PR-Teilnahme-Rate auf 28% vs. 11% ohne Exazerbation.
Fazit Die Daten dieser großen Kohorte zeigen, dass nur eine Minderheit der Patienten mit schwerem Asthma eine PR in Anspruch nimmt. Diese zeichnen sich durch eine geringere Arbeits- und Belastungsfähigkeit, mehr Symptome und Exazerbationen aus. Um die PR einer breiteren Zielgruppe zugänglich zu machen, müssen Barrieren, die zur Nichtteilnahme führen, herausgefunden und abgebaut werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
18. März 2025
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