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DOI: 10.1055/s-0045-1804949
Vergleich von Osteoanabolen Therapieoptionen der Osteoporose im Real-Life Survey
Autoren
Einleitung: Die Osteoporose ist eine häufige Knochenerkrankung bei älteren Frauen und Männern, die in vielen Fällen zu einer verminderten Lebensqualität und einer höheren Sterblichkeitsrate nach osteoporotischen Frakturen führt. Die leitliniengerechte Therapie der Hochrisikopatient*innen beeinhaltet osteoanabole Therapeutika mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Aktuell stehen hierfür drei Präparate (Teriparatid, Abaloparatid, Romosozumab) zur Verfügung. Die Wahl, welches Präparat für den jeweiligen Fall zum Einsatz kommt richtet sich bisher nach dem Vorliegen von Kontraindikationen, Machbarkeit der Anwendung und der vorliegenden Versorgungsstruktur der Patient*innen. Die Studienlage zum direkten Vergleich der Wirksamkeit zweier Osteoanabolika ist begrenzt. Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich der Wirksamkeit von Romosozumab (ROMO) und Teriparatid (TPTD) im „Real-Life“ Setting.
Methode: Es wurden retrospektiv Daten von 169 Patient*innen mit Osteoporose am Klinikum der LMU München analysiert. Hiervon erhielten 101 Patient*innen Romosozumab (ROMO) und 68 Patient*innen Teriparatid (TPTD). Die BMD wurde zu Beginn und nach Ende des jeweiligen Behandlungszeitraumes (12 Monate (ROMO) bzw. 24 Monate (TPTD)) mithilfe von DXA oder QCT gemessen. Als zusätzliche Zielgrößen wurden das Auftreten von Frakturen während des Therapiezeitraumes und die Therapiesequenz untersucht. Die Veränderungen der Knochendichte wurden zwischen Romosozumab und Teriparatid und hinsichtlich der Therapiesequenz mit dem unverbundenem t-Test in IBM SPSS Statistics Version 29.0.2.0 (20) statistisch ausgewertet, das Signifikanzniveau lag bei 5%.
Ergebnisse: Die osteoanabole Behandlung zeigte einen hochsignifikanten Anstieg (p<0,001) der BMD in beiden Gruppen. Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Therapien festgestellt werden: LWS (p=0,143), Fe (p=0,160), SH (p=0,627), qCT (p=0,641). Bei therapie-naiven Patient*innen zeigte sich ein höherer Anstieg der Knochendichte im Vergleich zu Patient*innen die Teriparatid erhalten hatten. In der Analyse der Knochendichte in Bezug auf die Therapiesequenz wiesen vortherapierte Patient*innen einen stärkeren Knochendichtezuwachs auf nach Therapie mit Teriparatid als nach Therapie mit Romosozumab. Die gemessenen Effekte zeigten sich rechnerisch als nicht signifikant. Unter der Therapie wurden keine Major Osteoporotic Fractures (MOF) dokumentiert.
Diskussion: Die Ergebniss unserer Untersuchung im Real life Setting zeigen, dass Romo und TPTD effektiv die Knochendichte beeinflussen und das Frakturrisiko senken. Der Anstieg der Knochendichte im direkten Vergleich beider Therapeutika zeigte keinen signifikanten Unterschied. In Bezug auf die Therapiesequenz zeigen sich in der untersuchten Kohorte Hinweise dafür, dass die Wahl der osteoanabolen Medikation auch anhand der Vormedikation getroffen werden könnte.
Keywords: Osteoporose, Osteoanabol, Romosozumab, Teriparatid, DXA
Korrespondenzadresse: Nadine Rostin, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Fachbereich Osteologie, Dom-Pedro-Straße 20, 80637 München, Deutschland, E-Mail: n.rostin@campus.lmu.de
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
21. März 2025
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