Osteologie 2025; 34(02): 143
DOI: 10.1055/s-0045-1804966
Abstracts

Negative Wirkung des selektiven Androgenrezeptormodulators Ligandrol auf Ausdauer, Lipid- und Hormonprofil männlicher Ratten

M Komrakova
1   Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Göttingen
,
V Vasilev
2   Medical University Plovdiv, Department of Physiology, Plovdiv
,
K Georgieva
2   Medical University Plovdiv, Department of Physiology, Plovdiv
,
D Arabadzhiyska
3   Medical University Plovdiv, Department of Clinical Laboratory, Plovdiv
,
S Delchev
4   Medical University Plovdiv, Department of Anatomy, Histology, Embryology, Plovdiv
,
F Gerginska
4   Medical University Plovdiv, Department of Anatomy, Histology, Embryology, Plovdiv
,
K O Böker
1   Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Göttingen
,
A F Schilling
1   Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Göttingen
,
N Boaydjiev
5   Medical University Plovdiv, Research Institute, Department of Physiology, Plovdiv
› Author Affiliations
 

Einleitung: Selektive Androgenrezeptor-Modulatoren sind derzeit nicht zugelassen, werden aber häufig in Fitnessstudios eingesetzt. In dieser Studie wurden die Wirkungen von Ligandrol und der Kombination mit Ausdauertraining auf funktionelle und klinisch relevante Parameter bei gesunden männlichen Ratten untersucht.

Methode: Vierzehn Wochen alte männliche Ratten wurden in vier Gruppen aufgeteilt: zwei Trainingsgruppen (40 Minuten, 5x/Woche) und zwei Gruppen ohne Training (5 Minuten, 3x/Woche). Die Laufbandgeschwindigkeit betrug für alle Gruppen 25 m/min bei einer Steigung von 5°. Ligandrol (0,4 mg/kg Körpergewicht, 5x/Woche) wurde einer Trainings- und einer Nichttrainingsgruppe über 8 Wochen s.c. verabreicht und Vehikel den anderen Gruppen (n=10 pro Gruppe). Nach 8 Wochen wurden bei den Ratten funktionelle Muskeltests durchgeführt sowie morphometrische, funktionelle, hämatologische, hormonelle und klinisch-chemische Parameter und histologische und molekulare Eigenschaften des M. gastrocnemius untersucht.

Ergebnisse: Ausdauertraining hatte einen positiven Effekt auf alle funktionellen Tests und erhöhte die Genexpression des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (Vegf-a). Die Behandlung mit Ligandrol verringerte die submaximale Ausdauer, die maximale Sauerstoffaufnahme, die Glukosekonzentrationen, das follikelstimulierende Hormon und Testosteron und erhöhte die Griffkraft, die Triglyceride- und Gesamtcholesterinkonzentration. Es hatte keinen Einfluss auf die maximale Sprintgeschwindigkeit, die maximale Zeit bis zur Erschöpfung, hämatologische und morphometrische Parameter und die Genexpression von Myostatin und Insulin-ähnlichem Wachstumsfaktor (IGF-1). In der Trainingsgruppe reduzierte Ligandrol die Vegf-a-Genexpression und die Muskelfasergröße vom Typ I und IIa.

Diskussion: Die negativen Auswirkungen der Ligandrol-Behandlung überwogen die Vorteile in dieser Studie. Ausdauertraining allein hatte positive Auswirkungen, und die Kombination mit Ligandrol schien keinen Vorteil zu bringen.

Keywords: Ligandrol, SARMs, Ausdauertraining, Rattenmodel, Muskelstruktur, Genexpression

Korrespondenzadresse: Marina Komrakova, Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, Deutschland, E-Mail: komrakova@yahoo.com



Publication History

Article published online:
21 March 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany