Osteologie 2025; 34(02): 149
DOI: 10.1055/s-0045-1804979
Abstracts

Wahrnehmung von Osteoporose im KV-Bereich

G Jost
1   UCEF, Rostock
,
L Eckardt
2   UKE Hmburg, Urologie, Hamburg
,
G Schröder
3   Sana Krankenhaus Bad Doberan, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bad Doberan
,
H C Schober
4   Orthocoast, Osteologie, Wolgast
› Institutsangaben
 

Einleitung: Osteoporose ist eine Volkskrankheit und wird in Deutschland mit einer Prävalenz von 1,7% angegeben (Hadij 2020). Durch eine Osteoporose steigt das Risiko für Frakturen. Nach der 1. Fraktur liegt ein hohes Risiko für weitere Frakturen vor und eine Therapie wäre indiziert.Nach der Versorgung von Frakturen sollte deshalb die Osteoporose als Ursache bedacht werden.Ob dies im ambulanten ärztlichen Alltag erfolgt könnte sich bei der gemeinsamen Verschlüsselung von Osteoporose- typischen Frakturen (ICD-Code S22, S32, S42, S52 und S72) und der Diagnose Osteoporose (ICD-Code M80, M81) zeigen.Ziel der vorliegenden Arbeit war die Frage nach der Häufigkeit der Verschlüsselung einer Osteoporose per se und gemeinsam mit Osteoporose-typischen Frakturen im KV-Bereich des Bundeslandes M/V.

Methode: Grundlage waren die gesicherten Diagnosen aus Abrechnungsdaten der KV M/V vom 2.Quartal 2013 -4.Quartal 2020. Weitere Daten waren Geburtsjahr, Geschlecht und Postleitzahl. Zur Ermittlung der Prävalenz und Inzidenz wurden die Bevölkerungsdaten aus der Regionaldatenbank der statistischen Ämter des Bundes und der Länder genutzt. Eingeschlossen wurden die PatientInnen, die bei ihrer 1.Diagnose Osteoporose und/oder bei ihrer 1. Fraktur 50 Jahre und älter waren. Es wurde immer nur eine Fraktur im Jahr der jeweils 1. Diagnose berücksichtigt.

Ergebnisse: Zwischen 2013 und 2020 erhielten 135.520 PatientInnen eine Diagnose Osteoporose. 97.1%waren älter als 49 Jahre. Das Verhältnis Frauen: Männer betrug 4,8:1.Bei Frauen fiel die Zahl der neu diagnostizierten Diagnosen Osteoporose von 2014 bis 2020 von 9831 auf 6123 und bei den Männern von 2180 auf 1512. Das heißt, es kam zu einer Abnahme der Diagnose bei den Frauen von 37.7% und bei den Männern von 30.6%. Die Inzidenz fiel in dieser Zeit bei Frauen von 16% auf 9.9% bei den Männern von 19,4% auf 13.3% pro Jahr.Unter den 135.520 PatientInnen mit der Diagnose Osteoporose fanden sich 23.039 mit Diagnosen von Osteoporose-typischen Frakturen. Zwischen 2014 und 2020 blieb die Zahl der kodierten Frakturen/Jahr im Mittel gleich (1599±154)

Diskussion: Die Summe der diagnostizierten Osteoporose-typischen Frakturen änderte sich von 2014 bis 2020 praktisch nicht. Demgegenüber sank die Zahl der Verschlüsselung von Osteoporose. Eine Minderung der Wahrnehmung/Aufmerksamkeit gegenüber der Osteoporose könnte eine Ursache sein.

Keywords: Osteoporose, Frakturen Wahrnehmung

Korrespondenzadresse: Günter Jost, UCEF, Gerhart-Hauptmann-Straße 19, 18055 Rostock, Deutschland, E-Mail: mail@ucef.de



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. März 2025

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