Osteologie 2025; 34(02): 155-156
DOI: 10.1055/s-0045-1804993
Abstracts

Osteoporoseabklärung mittels Knochendichtemessung in Hounsfield-Units im femoralen nativen CT-Schnittbild: ein Vergleich mit der Computertomographie-Röntgenabsorptiometrie-Hüfte

J R Andresen
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinische Abteilung für Unfallchirurgie, Wien
,
G Schröder
2   Universitätsmedizin Rostock, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Rostock
,
T Haider
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinische Abteilung für Unfallchirurgie, Wien
,
H C Schober
3   OrthoCoast, Praxis für Orthopädie und Osteologie, Wolgast
,
R Andresen
4   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie / Neuroradiologie, Heide
› Institutsangaben
 

Einleitung: Inwieweit eine Abschätzung zum Ausmaß einer Osteoporose in der Hüfte mittels Dichtebestimmung in Hounsfield-Units (HU) möglich ist und sich aus den HU-Werten quantitative KMG- und T-Werte berechnen lassen sollte überprüft werden.

Methode: Es wurden 240 PatientInnen (Pat.) mit einem Durchschnittsalter (DSA) von 64,9±13,1 Jahren und einem Body Mass Index (BMI) von 26,8±6,8 kg/m2, hiervon 37 Männer mit einem DSA von 60,0±14,3 Jahren und einem BMI von 28,4±5,7 kg/m² und 188 Frauen mit einem DSA von 65,8±12,7 Jahren und einem BMI von 26,5±7,0 kg/m², mit der Frage nach dem Vorhandensein einer Osteoporose untersucht. Für die gesamte Hüftregion erfolgte mittels Computertomographie-Röntgenabsorptiometrie-Hüfte (CTXA-Hüfte) eine DEXA-äquivalente quantitative Bestimmung des KMG in mg/cm² sowie der T-Werte. Im koronaren CT-Schnittbild wurde danach mittels kreisrunder ROI im Caput femoris, Collum femoris und der pertrochantären Region die spongiöse Dichte in HU bestimmt. Für die gesamte proximale Femurregion wurden die Mittelwerte der Einzelregionen herangezogen.

Ergebnisse: Mit zunehmendem Pat.-Alter und abnehmendem BMI zeigt sich eine signifikante (p<0,05) Abnahme der spongiösen Knochendichte im proximalen Femur. Für die gesamte Hüfte betrug der mediane KMG 0,684 (0,306-1,368)mg/cm² und der mediane HU für die gesamte proximale Femurregion 125,68 (–11,93-308,67). Bei einer Korrelation von R²=0,8998 (p<0,001) lassen sich nach Xctxa=0,364+0,0027×HU aus HU-Werten quantitative Werte in mg/cm² errechnen. Der mediane T-Wert betrug –2,06 (–5,15-3,78). Bei einer Korrelation von R²=0,9075 (p<0,001) lassen sich nach Xt=–4,8717+0,0234×HU aus HU-Werten T-Werte berechnen. Ein T-Wert von –2,5 entspricht einem HU-Wert von 101,35. Für das Caput femoris entspricht ein T-Wert von -2,5 einem HU-Wert von 243,2, für das Collum femoris von 29,18 und die pertrochantäre Region von 23,92. Mittels ROC-Kurvenanalyse zeigt sich, dass HU-Werte der gesamten proximalen Femurregion in der Osteoporosevorhersagekraft eine hohe Übereinstimmung mit den KMG- (mg/cm²) (Sensitivität=0,92; Spezifität=0,92) und den T-Werten (Sensitivität=0,92; Spezifität=0,93) bei einem Osteoporoseschwellenwert von 101,4 HU aufweisen. Mit p=0,395 findet sich kein signifikanter Unterschied zur CTXA-Auswertung. Die Osteoporoseabschätzung unter Berücksichtigung der einzelnen Regionen ist bei unterschiedlichen Grenzwerten signifikant (p<0,001), jedoch weniger treffsicher.

Diskussion: Die spongiösen Dichtemessungen in HU-Werten lassen sich in quantitative KMG- und T- Werte umrechnen, womit eine gute Abschätzung einer Osteoporose möglich wird. Bei einer spongiösen Knochendichte der gesamten proximalen Femurregion von<101 HU liegt in unserem Kollektiv die Grenze zur Osteoporose. Für das Caput femoris liegt die Grenze bei<243 HU, für das Collum femoris bei<29 HU und für die pertrochantäre Region bei<24 HU.

Keywords: Achsenskelett, CTXA, Hounsfield-Units, Insuffizienzfraktur, Knochendichtebestimmung, Knochenmineralgehalt, Osteoporose, QCT

Korrespondenzadresse: Julian Ramin Andresen, Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinische Abteilung für Unfallchirurgie, Währinger Gürtel 18 – 20, 1090 Wien, Österreich, E-Mail: ramin.andresen@meduniwien.ac.at



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. März 2025

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