Diabetologie und Stoffwechsel 2025; 20(S 01): S19-S20
DOI: 10.1055/s-0045-1807393
Abstracts | DDG 2025
Poster
Posterwalk 1: Digitalisierung in der Diabetologie I Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) trifft Gestationsdiabetes mellitus (GDM) – Ein innovativer Ansatz zur KI-basierten frühzeitigen hochspezifischen und hochsensitiven Vorhersage des GDMs

C Eberle
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Innere Medizin und Allgemeinmedizin, Fulda, Germany
,
C Grollmann
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Innere Medizin und Allgemeinmedizin, Fulda, Germany
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Hintergrund: Ca. 16% der Lebendgeburten weisen in der Schwangerschaft eine Form von Hyperglykämie auf, davon liegt der Anteil an Gestationsdiabetes mellitus (GDM) bei ca. 84% ([1]). GDM ist eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen und ist eng assoziiert mit negativen kurz- und langfristigen Outcomes für Mutter und Kind. Gleichzeitig gewinnen neben anderen Technologien ([2] [3]) Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wurde die KI-basierte Prädiktion von GDM analysiert, um frühzeitig und bereits vor dem regulär durchgeführten GDM-Screening diagnostizieren und therapieren zu können.

Methode: Empirische, internationale, multizentrische Analyse mit insgesamt n=55.804 schwangeren Frauen. Klinischer Parameter: Nüchternblutzucker (NBZ), KI-basierte Algorithmen: logistische Regression (LR), "Random Forest" (RF), "Support Vector Machine" (SVM) und "Deep Neural Network" (DNN)-Modelle. Vergleichende durchgeführte Analysen: Sensitivität und Spezifität in Bezug auf die diversen KI-basierten Vorhersage-Algorithmen zur Prädiktion des GDMs am Beispiel des NBZs.

Ergebnisse: GDM wurde frühzeitig hochsignifikant spezifisch und hochsignifikant sensitiv mit Hilfe KI-basierter Algorithmen am Beispiel des NBZs erkannt. Die KI-Methoden LR, RF, SVM und DNN erlaubten eine signifikante Prädiktion des GDM (P<0,001). Mit Hilfe einer Kombination verschiedener KI-Algorithmen konnte eine Prädiktion des GDMs mit einer Sensitivität von 92,1% und einer Spezifität von 96,3% bei einer AUC>0.95 erreicht werden.

Schlussfolgerungen: GDM kann mit Hilfe KI-basierter Algorithmen frühzeitig hochspezifisch und hochsignifikant am Beispiel des Nüchternblutzuckers vorhergesagt werden. Damit eröffnen sich in der Praxis neuartige, frühzeitige, einfachere und sicherere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für die Patientinnen sowie die Health Care Professionals (HCPs). Ferner können GDM-assoziierte Komplikationen für Mutter und Kind frühzeitig verhindert bzw. frühzeitig therapiert werden. Weiterführende Analysen empfehlenswert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
28. Mai 2025

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