Diabetologie und Stoffwechsel 2025; 20(S 01): S87-S88
DOI: 10.1055/s-0045-1807532
Abstracts | DDG 2025
Poster
Posterwalk 13: Schwangerschaft, Epidemiologie & Genetik

Parodontitis – Ein neuer Risikofaktor in Bezug auf einen Gestationsdiabetes mellitus (GDM)?!

C Eberle
,
M Hossain
,
C Grollmann
 

Hintergrund: Ca. 16% der Lebendgeburten weisen in der Schwangerschaft eine Form von Hyperglykämie auf, davon liegt der Anteil an Gestationsdiabetes mellitus (GDM) bei ca. 84% ([1]). GDM ist mit zahlreichen Risikofaktoren und mit negativen kurz- und langfristigen Outcomes für Mutter und Kind assoziiert. Parodontitis stellt eine chronische, multifaktorielle, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates dar und wird aus pathophysiologischer Sicht mit einem GDM in Verbindung gebracht.

Methode: Empirische, internationale, multizentrische Analysen mit insgesamt n=1.305 schwangeren Frauen, davon n_GDM=453, n_nonGDM=852. Zusätzlich durchgeführt: Subgruppenanalyse, Regressionsanalyse und Meta-Analyse.

Ergebnisse: Gesamteffekt: Parodontitis ist signifikant mit der Diagnose GDM assoziiert (OR=1,80, 95%-CI: 1,13–2,88, p=0,01). Vergleichende internationale Analysen unter Berücksichtigung heterogener Studieneinschlussgrößen: Parodontitis ist ebenfalls signifikant mit der Diagnose GDM assoziiert (p=0,001–0,021). Parodontitis sollte somit als Risikofaktor in Bezug auf einen GDM in Betracht gezogen werden [2] [3] [4] [5] [6] [7].

Schlussfolgerungen: Parodontitis ist signifikant mit der Diagnose GDM assoziiert und sollte zukünftig als unabhängiger Risikofaktor in Bezug auf GDM in Betracht gezogen werden. Damit erweitert sich das Spektrum der multifaktoriellen Risikofaktoren sowie möglicherweise neuartige spezifische therapeutische Ansätze in Bezug auf die Diagnose GDM. Weiterführende Analysen empfehlenswert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
28. Mai 2025

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