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DOI: 10.1055/s-0045-1807636
Bewertung der diagnostischen Genauigkeit verschiedener bildgebender Verfahren bei Patientinnen mit pathologischer Mamillensekretion
Zielsetzung: Bewertung der diagnostischen Genauigkeit unterschiedlicher bildgebender Verfahren bei Patientinnen mit pathologischer Mamillensekretion bezüglich der Prädiktion von B3-Läsionen bzw. Malignomen.
Material und Methoden: In einer retrospektiven unizentrischen Analyse wurden alle Patientinnen, die sich im Intervall von 12 Jahren mit pathologischer Mamillensekretion am Universitäts-Brustzentrum Heidelberg vorgestellt haben, hinsichtlich der jeweils angewendeten Bildgebungsverfahren und der damit verbundenen Sensitivität/Spezifität in der Detektion von B3-Läsionen und Malignomen untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 406 Patientinnen mit pathologischer Mamillensekretion retrospektiv identifiziert werden, darunter 42 Patientinnen mit finaler Malignom-Diagnose (14 Mammakarzinome, 28 DCIS), 146 mit B3-Läsionen (vier ADH, eine radiäre Narbe, 141 Milchgangspapillome) sowie 107 mit benigner Histologie. Bei 111 Patientinnen wurde aufgrund eines unauffälligen Follow-Ups von>24 Monaten auf einen benignen/unauffälligen Befund geschlossen. Die Kombination von Mammasonographie mit Mammographie/Tomosynthese zeigte eine Sensitivität von 88,10% und eine Spezifität von 85,64% in der Detektion eines Malignoms. Die Sensitivität und Spezifität für die Detektion einer B3-Läsion betrugen 35,62% bzw. 85,64%. Die Galaktographie alleine erreichte eine Sensitivität von 96,21% sowie eine Spezifität von 13,27% für die Detektion einer B3-Läsion, das Mamma-MRT von 70,83% bzw. 80,00%.
Zusammenfassung: Die Kombination aus Mammasonographie und Mammographie/Tomosynthese detektierte bis zu 88% der mit einer pathologischen Mamillensekretion assoziierten Malignome (inkl. DCIS). Die Detektionsrate für B3-Läsionen fiel mit einer Sensitivität von 35,62% und einer Spezifität von 85,64% jedoch deutlich geringer aus. Bei Frauen mit pathologischer Mamillensekretion sollten Galaktographie oder MRT als ergänzende Verfahren durchgeführt werden, um (intraduktale) B3-Läsionen nachzuweisen. Es wird Gegenstand weiterer Forschung bleiben, welche diagnostische Methode den größten Nutzen bietet.
Publication History
Article published online:
04 June 2025
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