Z Geburtshilfe Neonatol 2025; 229(03): e131
DOI: 10.1055/s-0045-1808572
Abstracts
Pflege (Alle Themen)

Das Frühgeborene mit ductusabhängigem Vitium

Authors

  • S Reyer

    1   Uniklinik Köln (AÖR), neonatologische Intensivstation, Köln, Germany
  • J Rosenberger

    1   Uniklinik Köln (AÖR), neonatologische Intensivstation, Köln, Germany
  • F Dietz

    1   Uniklinik Köln (AÖR), neonatologische Intensivstation, Köln, Germany
 

Das Frühgeborene mit ductusabhängigem Vitium auf der neonatologischen Intensivstation- eine besondere Herausforderung

Kinder mit Herzfehlern mit ductusabhängiger Lungen- und Systemperfusion benötigen eine sehr differenzierte Behandlung. Werden sie zudem zu früh geboren, wird die Behandlung zusätzlich durch die Herausforderungen der Unreife erschwert.

Interventionelle kardiologische Maßnahmen, die beim Reifgeborenen zeitnah erfolgen können, um die kardiale Situation zu stabilisieren, sind beim Frühgeborenen aufgrund der Größenverhältnisse häufig noch nicht möglich.

Fragestellung: Wie unterscheidet sich die pflegerische Versorgung eines Frühgeborenen mit ductusabhängigem Vitium von der eines „nur“ frühgeborenen Kindes einerseits und eines Reifgeborenen mit entsprechenden Vitien andererseits?

Welches Wissen ist im Pflegeteam erforderlich, um sowohl eine adäquate pflegerische Versorgung und Überwachung zu gewährleisten als auch die Eltern adäquat zu begleiten?

Welche Organisationsstrukturen müssen für eine erfolgreiche Betreuung vorhanden sein?

Patientenkollektiv Wir berichten über drei Frühgeborene mit komplexen Vitien, die im letzten Drittel 2024 auf der neonatologischen Intensivstation und der Frühgeborenen-Station betreut wurden.

Das Schwangerschaftsalter lag zwischen 28 und 33 abgeschlossenen Wochen. Zwei Kinder hatten ein hypoplastisches Linksherzsyndrom, das dritte Kind hatte neben einer Trisomie 21 eine Fallot- Tetralogie.

Ergebnisse/ Zusammenfassung

Das Pflegeteam:

  • muss den Herzfehler und die zu erwartende Symptomatik kennen

  • muss die Wirkungen und Nebenwirkungen der verabreichten Medikamente kennen (Prosatlandin!)

  • muss die Prinzipien der entwicklungsfördernden Betreuung Frühgeborener kennen, beherrschen und umsetzen

  • muss die Komplikationen bei Frühgeburtlichkeit kennen und pflegerische Maßnahmen zur Prävention beherrschen

Ein enger Austausch zwischen den therapeutischen Teams der Neonatologie und Kardiologie ist unabdingbar. Jedes Zentrum muss Strukturen definieren, in denen diese besonderen Kinder betreut werden können.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. Mai 2025

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