Z Gastroenterol 2025; 63(05): e314-e315
DOI: 10.1055/s-0045-1809194
Abstracts
2. Gastroenterologie

Wöchentliche Falldiskussionen: Clinical Reasoning in der Inneren Medizin

Autoren

  • S Mady

    1   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Graz, Austria
  • J Maurer

    2   Klinik Landstraße, 4. Medizinische Abteilung mit Zentrum für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
    3   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
  • L Bischof

    4   Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Rheumatologie und Immunologie, Graz, Austria
 

Einleitung Im klinischen Alltag treten didaktische Aspekte und die Freude am Lernen in der Medizin oft in den Hintergrund. Des Weiteren fehlt es an Plattformen für strukturierten Austausch und Vernetzung von Mediziner*innen. Clinical Reasoning, eine essenzielle Fähigkeit im Praxisalltag, wird häufig nicht ausreichend trainiert, kann aber durch praxisnahe Falldiskussionen gezielt gefördert werden. Daher wurde vor zwei Jahren ein interaktives, fachlich fundiertes Lernformat etabliert, das Studierenden und Jungmediziner*innen sowohl die klinische Entscheidungsfindung als auch medizinische Kenntnisse durch praxisnahe Fallbearbeitung vermittelt und einen niederschwelligen, interaktiven Austausch ermöglicht.

Material und Methodik Wöchentliche einstündige virtuelle Falldiskussionen über Zoom, mit schrittweiser Fallanalyse in Echtzeit durch zwei Diskutant*innen und der Möglichkeit interaktiver Beteiligung via Chat. Wichtige Lernpunkte werden am Ende zusammengefasst. Der Fokus liegt auf Gastroenterologie und Hepatologie, da das Organisationsteam größtenteils in dieser Fachrichtung ausgebildet wird. Aufzeichnungen sind auf YouTube verfügbar. Nach zwei Jahren wurde eine Evaluierungsumfrage an alle registrierten Personen verschickt ([Abb. 1] [2] [3] [4]).

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Abb. 1
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Abb. 2
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Abb. 3
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Abb. 4

Ergebnisse Von 220 Befragten nahmen 54 an der anonymen Umfrage teil. 64,8% studieren oder arbeiten in Österreich, 33,3% in Deutschland und 1,9% in der Schweiz. Die Teilnehmenden setzen sich aus Studierenden (33,4%), Assistenzärzt*innen für Innere Medizin (33,3%), Basis-/Turnusärzt*innen (14,9%), Assistenzärzt*innen anderer Fachrichtungen (11,1%) und Fachärzt*innen für Innere Medizin (5,6%) zusammen. Auf die Frage, ob die Falldiskussionen ihr Verständnis und ihre fachliche Kompetenz in der Inneren Medizin verbessert haben, wählten 72,2% "trifft absolut zu“, 25,9% „trifft eher zu“, und 1,9% „teils/teils“. Bei der Frage, ob die Falldiskussionen ihr differentialdiagnostisches Denken und ihre Lösungskompetenz fördern, antworteten 74,1% mit „trifft absolut zu“, 24,1% mit „ trifft zu“, und 1,9% mit „teils/teils“. Auf die Frage, ob ihr Interesse an der Inneren Medizin durch die Falldiskussionen gestiegen ist, wählten 55,6% "trifft absolut zu“, 33,3% „trifft zu“, 7,4% „teils/teils“ und 3,7% „trifft eher nicht zu“.

Zusammenfassung Das Projekt Falldiskussionen fördert gezielt Clinical Reasoning, stärkt die fachliche Kompetenz und steigert das Interesse an der Inneren Medizin.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. Mai 2025

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