Z Gastroenterol 2025; 63(05): e339
DOI: 10.1055/s-0045-1809235
Abstracts
3. Hepatologie

FIB-4 zur Identifizierung von PatientInnen mit chronischer Lebererkrankung, die eine HCC-Überwachung benötigen

J Embacher
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
G Semmler
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M Jachs
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
L Balcar
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
P Thöne
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
C Sebesta
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
N Dominik
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
G Kramer
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
4   Christian Doppler Labor für portale Hypertension und Leberfibrose, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
B Hofer
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
4   Christian Doppler Labor für portale Hypertension und Leberfibrose, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
L Hartl
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
B Simbrunner
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
4   Christian Doppler Labor für portale Hypertension und Leberfibrose, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
B Scheiner
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M Pinter
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M Trauner
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
4   Christian Doppler Labor für portale Hypertension und Leberfibrose, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
T Reiberger
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
4   Christian Doppler Labor für portale Hypertension und Leberfibrose, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M Mandorfer
1   Univ. Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
2   Vienna Hepatic Hemodynamic Lab, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
3   Klinische Forschungsgruppe MOTION, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
› Institutsangaben
 

Einleitung Der Fibrosis-4 (FIB-4) Score ist ein nicht-invasives Verfahren zur Abschätzung des Risikos für Leberfibrose, der Patienten mit kompensierter fortgeschrittener chronischer Lebererkrankung (cACLD) und assoziiertem Risiko zur Überweisung in Tertiär-Zentren gut identifiziert (FIB-4≥1.75). Ob dieser Wert jedoch ebenso zur Identifikation von Patienten von einer HCC-Überwachung profitieren, ist unklar ([Abb. 1] [2]).

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Abb. 1
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Abb. 2

Material und Methodik Es wurde eine retrospektive Analyse von 6,143 Patienten mit (suszipierter) chronischer Lebererkrankung durchgeführt, die in einem tertiären Zentrum sowohl eine FIB-4 als auch eine LSM-Messung erhielten. Als Ausgangswert wurde die erste kombinierte Untersuchung definiert.

Ergebnisse Virale Hepatitis (60.9% vs. 47.8%, p<0.001) und alkohol-assoziierte Lebererkrankungen (11.0% vs. 3.7%, p<0.001) waren in der FIB-4≥1.75 Gruppe häufiger, während metabolisch-bedingte Lebererkrankungen (MASLD) vermehrt bei Patienten mit FIB-4<1.75 auftraten (34.4% vs. 15.9%, p<0.001). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 55.4 Monate, in denen 91 Patienten (1.5%) ein HCC entwickelten, 41 eine Lebertransplantation erhielten und 526 verstarben. FIB-4 zeigte eine hohe Genauigkeit bei der Vorhersage von de-novo HCC innerhalb von einem (Y1: AUC: 0.79, 95% KI: 0.65-0.94), 2 (Y2: AUC: 0.85, 95% KI: 0.76-0.94) und 3 Jahren (Y3: AUC: 0.87, 95% KI: 0.81-0.92) aufwies – vergleichbar mit LSM (Y1: AUC: 0.78, 95% KI: 0.62-0.93; Y2: AUC: 0.86, 95% KI: 0.76-0.96; Y3: AUC: 0.85, 95% KI: 0.80-0.91). Die kumulative 3-Jahres-Inzidenz von HCC betrug 0.13% vs. 2.28% (0.05 vs. 0.75 pro 100 Personenjahre) bei FIB-4<1.75 vs.≥1.75 sowie 0.29% vs. 3.34% (0.09 vs. 1.13 pro 100 Personenjahre) bei FIB-4<2.67 vs.≥2.67. Innerhalb von 3 Jahren wurde in der FIB-4≥1.75-Gruppe eine höhere Inzidenz von HCC beobachtet (SHR: 15.8, 95% KI: 6.2–40.6) sowie in der FIB-4≥2,67-Gruppe (SHR: 11.8, 95% KI: 5.9–23.5).

Zusammenfassung Der FIB-4-Score ist bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung ein zuverlässiger Prädiktor für de-novo HCC, vergleichbar mit LSM. Dies deutet darauf hin, dass LSM zur Identifikation von Risikopatienten nicht zwingend erforderlich ist.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. Mai 2025

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