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DOI: 10.1055/s-0045-1809243
Effektivität einer Low-Carb Formuladiät in PatientInnen mit MASLD
Einleitung Bei PatientInnen mit metabolisch-assoziierter steatotischer Lebererkrankung (MASLD) sind niederschwellige Ernährungsinterventionsprogramme die erste Wahl zur effektiven Lifestyle-Modifikation. Diese sind jedoch meist durch abnehmende Compliance, Rebound-Effekt nach Abschluss sowie starke inter-individuelle Schwankungen im Ansprechen charakterisiert, welche unter Umständen durch genetischer Prädisposition bedingt sind.
Material und Methodik 64 PatientInnen mit MASLD wurden einer prospektiven, einarmigen Interventionsstudie einer 2-wöchigen hypokalorischen Formula-Diät (~1000kcal/d) unterzogen, gefolgt von einer 6-wöchigen kohlenhydratarmen Ernährung und einer 4-monatigen Follow-Up Periode. Steatose und Fibrose wurde mittels vibrations-kontrollierter transienten Elastographie (Leber-Steifigkeits-Messung LSM) inklusive „Controlled attenuation parameter“ (CAP) quantifiziert. Das Ansprechen wurde anhand des Vorhandenseins des PNPLA3 rs738409 G-allele verglichen.
Ergebnisse 56 von 64 PatientInnen (87,5%) beendeten die Studie gemäß des Protokolls. Das mittlere Alter lag bei 45 Jahren, 63% der Teilnehmer waren männlich, der mittlere BMI lag bei 31,6kg/m², der mittlere CAP bei 323±34dB/m, wobei 93,8% die Kriterien einer ausgeprägten Steatose (CAP≥280 dB/m) erfüllten. Ergebnisse der vordefinierten „intention-to-treat“ Analyse ergaben eine signifikante Reduktion der Steatose nach 6 Monaten (-19,3%, p=1.95×10-28), wobei nur noch 34,4% (-59,4%) eine ausgeprägte Steatose aufwiesen. Weiters konnten eine signifikante Abnahme des FLI (-24,6%), der LSM (-7,9%), der hepatischen Inflammationsparameter ALT/AST/GGT (zwischen -13,4% und -25,4%), des Körpergewichts (-6,8%), des BMI (-6,9%) und des Körperfettanteils (-9,2%) beobachtet werden. Die Insulinsensitivität konnte innerhalb der ersten 2 Wochen um 33% gesenkt werden und verblieb bis zum Follow-Up deutlich unter Baseline. Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den PNPLA3 Genotypen ([Abb. 1]).


Zusammenfassung Eine 2-wöchige Formeldiät gefolgt von einer 6-wöchigen kohlenhydratarmen Ernährung wurde gut toleriert und führte zu einer signifikanten Verbesserungen der Steatose sowie der metabolischen Dysfunktion, wobei eine Gewichtsreduktion erreicht werden konnte, welche mit Resolution der Steatohepatitis assoziiert ist. Somit stellt diese Intervention eine potentiell gut verträgliche und effektive Therapieoption vor pharmakologischer Therapien dar.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. Mai 2025
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