RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0045-1810383
Fluoroskopisch geführte jejunale Sondenanlagen bei pädiatrischen Patienten: Technik, Erfolgsraten und Komplikationen
Authors
Hintergrund: Kinder und Jugendliche benötigen im Rahmen der chronischen Darmrehabilitation häufig eine direkte enterale Sondierung, welche in der Regel jejunal durchgeführt wird. Ziel dieser Studie war die Evaluation der Sicherheit und Erfolgsrate fluoroskopisch platzierter jejunaler Sonden über eine perkutan endoskopisch angelegte Gastrostomie (PEG-J) bei pädiatrischen Patienten.
Methoden: In diese retrospektive, monozentrische Studie wurden alle fluoroskopisch gesteuerten PEG-J-Anlagen bei pädiatrischen Patienten im Zeitraum zwischen 2011 und 2025 eingeschlossen. Erfasst wurden technische Erfolgsraten, Komplikationen, anatomische Besonderheiten sowie die Sondendurchgängigkeit. Zusätzlich wurden die Durchleuchtungszeit sowie das Dosisflächenprodukt (DFP) dokumentiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 120 PEG-J-Sondenanlagen bei 59 Kindern (22 weiblich, 37 männlich) durchgeführt. In 8 Fällen (6,7%) kam ein G-Jet-Button zum Einsatz. Die technische Erfolgsrate betrug 86 % (103/120). In einem Fall wurde die Sonde aufgrund einer bekannten Malrotation in der Pars descendens duodeni belassen. In 17 Fällen (14 %) konnte die Sonde nicht erfolgreich platziert werden.
Bei den nicht erfolgreichen Platzierungen wurden in 5 Fällen spezifische anatomische Auffälligkeiten dokumentiert: unphysiologische Anatomie bzw. senkrechter Übertritt in das Duodenum (n=2), Hiatushernie, Hakenmagen im Rahmen eines AMS-Syndroms sowie steiler Abgang des Jejunums mit Umschlagen der Sonde am Treitz’schen Band (jeweils n=1). In 9 Fällen konnte keine eindeutige Ursache für die frustrane Anlage angegeben werden. Die mediane Durchleuchtungszeit betrug 5 Minuten und 5 Sekunden (Spanne: 4 Sekunden – 37 Minuten), bei einer Bildrate von 0,5 Bildern pro Sekunde. Das DFP lag im Median bei 5,6 mGy·cm2 (Spanne: 0,12 – 343). Abgesehen von den fehlgeschlagenen Platzierungen wurden keine weiteren Komplikationen dokumentiert.
Diskussion: Die endoskopische Anlage jejunaler Ernährungssonden über eine PEG erfordert in der Regel eine Sedierung der Patienten. Die fluoroskopisch gestützte Sondenplatzierung stellt eine sedierungsfreie Alternative dar, die mit einer vergleichsweise geringen und gut tolerierbaren Strahlenexposition verbunden ist.
Fazit Die fluoroskopisch gesteuerte Anlage einer PEG-J-Sonde ist bei Kindern ein sicheres und effektives Verfahren mit hoher Erfolgsrate und niedriger Strahlenexposition.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany