Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 175
DOI: 10.1055/s-0045-1810465
Abstracts
Mehr als Gewicht: Verlauf und Relevanz sekundärer Einflussfaktoren für den Behandlungserfolg bei jugendlicher Anorexie im naturalistischen Setting

Veränderungsmotivation im Verlauf der Behandlung von Jugendlichen mit Anorexia Nervosa

V Stonawski
1   Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik, Erlangen, Deutschland
,
A Lampkemeyer
1   Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik, Erlangen, Deutschland
,
C Stehbach
1   Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik, Erlangen, Deutschland
,
O Kratz
1   Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik, Erlangen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung: Anorexia nervosa (AN) gilt als schwere psychische Störung im Jugendalter mit hohen Rückfallraten und einem hohen Chronifizierungsrisiko. Eine niedrige Veränderungsmotivation gilt dabei als ungünstiger Prädiktor für den Verlauf einer AN-Behandlung. Während meist erwachsene, stationär behandelte Patientinnen untersucht wurden, liegen kaum Daten zu Jugendlichen und zur teilstationären Behandlung vor. Deshalb untersuchte die vorliegende Studie den Verlauf der Veränderungsmotivation und deren Prädiktionswert für das Behandlungsoutcome bei Jugendlichen mit AN in stationärer und teilstationärer Behandlung.

Methoden: Weibliche Jugendliche mit AN zwischen 12 und 17 Jahren in (teil-)stationärer kinder- und jugendpsychiatrischer Behandlung nahmen teil. Bei Aufnahme und Entlassung wurde die Veränderungsmotivation mittels dem „Anorexia Nervosa Stages of Change Questionnaire” und der „Decisional Balance Scale for Anorexia nervosa“ erhoben. Weiter wurden individuelle Daten der Jugendlichen (z.B. Gewicht, Psychopathologie) und Daten zum Behandlungsverlauf (z.B. Behandlungsdauer) erfasst.

Ergebnisse: Der Verlauf der Veränderungsmotivation und deren Prädiktionswert für das Behandlungsergebnis werden analysiert. Erste Ergebnisse zum Vergleich des stationären und teilstationären Settings sowie zu differentiellen Effekten der beiden eingesetzten Erhebungsverfahren bei Jugendlichen werden vorgestellt.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zur Bedeutsamkeit der Veränderungsmotivation im Verlauf der (teil-)stationären Behandlung von Jugendlichen mit AN werden im Hinblick auf ihre klinische Relevanz eingeordnet und Implikationen für die therapeutische Praxis abgeleitet.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025

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