Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 176
DOI: 10.1055/s-0045-1810467
Abstracts
Assoziierte biologische und psychologische Faktoren bei Anorexia Nervosa im Therapieverlauf

Intrinsische Gehirnkonnektivität während der Gewichtsnormalisierung bei schwerer Anorexia nervosa

Authors

  • L-K Kaufmann

    1   Universität Zürich, Psychologisches Institut, Zürich, Schweiz
 

Einleitung: Anorexia nervosa (AN) ist mit tiefgreifenden strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn assoziiert, insbesondere während der Phase des akuten Untergewichts. Eine zentrale Frage im Hinblick auf langfristige Genesung und Rückfallprävention ist, inwieweit sich diese Veränderungen durch eine Gewichtsnormalisierung zurückbilden.

Methoden: Erwachsene Patientinnen mit schwerer AN wurden mittels funktioneller Magnetresonanztomographie im Ruhezustand zu vier Zeitpunkten untersucht: während des stationären Behandlungsverlaufs sowie ein Jahr nach der Entlassung.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass Patientinnen mit schwerer AN im Vergleich zu gesunden Kontrollprobandinnen eine reduzierte intrinsische Konnektivität und eine veränderte Netzwerktopologie aufweisen, die sich auch im Verlauf der Behandlung und nach erreichter Gewichtsstabilisierung nicht vollständig normalisieren.

Schlussfolgerung: Die persistierenden Veränderungen in der funktionellen Netzwerkorganisation bei längerfristig gewichtsrehabilitierten Patientinnen deuten darauf hin, dass schwere AN selbst nach erfolgreicher Gewichtsstabilisierung langfristige Auswirkungen auf die neuronale Informationsverarbeitung haben kann.



Publication History

Article published online:
15 September 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany