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DOI: 10.1055/s-0045-1810478
Und was ist mit den Geschwistern? – Psychische Belastung der minderjährigen Geschwister von PatientInnen mit Anorexia Nervosa
Authors
Einleitung: Erkrankt ein Geschwisterteil an einer psychischen Erkrankung, so hat dies einen maßgeblichen Einfluss auf den gesunden Geschwisterteil. Anorexia Nervosa (AN) zählt zu den psychischen Erkrankungen mit der höchsten Mortalitätsrate und stellt daher ein erhebliches Risiko für die psychische Belastung von Geschwistern dar. Zusätzlich zur Sorge vor dem Tod des Geschwisterkinds, entsteht Ärger über die ritualisierten Verhaltensweisen der AN und Frust, dass die Erkrankung so viel Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Nicht zu vernachlässigen ist die Belastung durch die häufig stark belasteten Eltern. Trotz dieser Erkenntnisse ist bislang nicht bekannt, ob minderjährige Geschwister von AN PatientInnen eine erhöhte Belastung zeigen.
Methode: Die Erhebung der psychischen Belastung (KIDSSCREEN-27, BDI-Y) findet bei Geschwistern (8-17 Jahre) von PatientInnen mit AN (Zielgruppe, N=51) oder einer anderen internalisierenden Störung (Kontrollgruppe, N=51) statt (Erhebungsende voraussichtlich Juni 2025). Zusätzlich werden die spezifischen Herausforderungen, die mit der Erkrankung des Geschwisterteils einhergeht, mithilfe eines speziell entwickelten Fragebogens erfasst.
Hypothesen: Geschwister von PatientInnen mit AN zeigen signifikant niedrigere Werte des psychischen Wohlbefindens, ein signifikant höheres depressives Erleben und eine signifikant höhere spezifische Belastung durch die Erkrankung.
Schlussfolgerung: Ein besseres Verständnis der Bedürfnisse von Geschwistern soll dabei helfen Belastungen frühzeitig zu erkennen, um die gesamte Familie bestmöglich zu unterstützen
Publication History
Article published online:
15 September 2025
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