RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0045-1810479
Psychosoziale Belastungsfaktoren bei Kindern und Jugendlichen mit Essstörungen
Authors
Einleitung: In den letzten Jahren ist die Zahl psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen deutlich gestiegen, darunter auch Essstörungen. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung zusätzlich verstärkt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Häufigkeit verschiedener psychosozialer Belastungsfaktoren bei Kindern und Jugendlichen mit Essstörungen sowie deren Einfluss auf das Behandlungsergebnis zu untersuchen.
Methoden: Testbatterie zur Erfassung unterschiedlicher psychosozialer Belastungsfaktoren bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren für die Bereiche Traumatisierungen, elterliches Erziehungsverhalten, schulische Faktoren, Mobbing, Social Media sowie den Einfluss aktueller Krisen
Ergebnisse: Es zeigte sich eine erhöhte Prävalenz emotionaler Vernachlässigung und Missbrauchs bei stationär behandelten Jugendlichen, insbesondere bei Depression (n=392) und Bulimia nervosa (n=91)im Vergleich zu Anorexia nervosa (N=466). Bei Anorexia nervosa war emotionaler Missbrauch nicht mit einem schlechteren Behandlungsergebnis assoziiert, jedoch bestand ein Zusammenhang mit dem Schweregrad der Essstörung und der allgemeinen Psychopathologie. Weitere Ergebnisse zu anderen Belastungsfaktoren und deren Häufigkeit, einschließlich einer aktuellen Erhebung zum Einfluss aktueller Krisen, werden vorgestellt.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, psychosoziale Belastungsfaktoren weiter zu erforschen, um Prävention und Behandlung zu verbessern.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany