Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 180
DOI: 10.1055/s-0045-1810480
Abstracts
Neue Erkenntnisse bei kindlicher und jugendlicher Anorexie: Psychosoziale, familiäre und therapeutische Perspektiven

Mitgefühlstraining für Eltern: Jugendliche auf ihrem Weg zur Körperakzeptanz unterstützen

Authors

  • N Mütze

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
  • L Derks

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
  • T Legenbauer

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
  • D Calero Sequeira

    2   TU Dresden, Clinical Psychology and Behavioral Neuroscience, Dresden, Deutschland
  • A Mekelburg

    2   TU Dresden, Clinical Psychology and Behavioral Neuroscience, Dresden, Deutschland
  • J N Kirby

    3   University of Queensland, School of Psychology, St. Lucia, Australien
  • K Förster

    2   TU Dresden, Clinical Psychology and Behavioral Neuroscience, Dresden, Deutschland
  • H Preuss-van Viersen

    4   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Mainz, Deutschland
 

Einleitung: Im Jugendalter tritt vermehrt Körperunzufriedenheit auf. Eltern haben (in)direkten Einfluss auf die Entwicklung eines (un)gesunden Körperbildes ihrer Kinder. Daher könnte die Stärkung der (Selbst-)Mitgefühlsfähigkeit von Eltern gegenüber ihrem eigenen Körper und dem ihrer Kinder vielversprechend sein, um die Körperunzufriedenheit zu verringern.

Methode: 66 Eltern und 46 Jugendliche (12–18 Jahre) aus der Allgemeinbevölkerung wurden randomisiert und einem zweistündigen Mitgefühlstraining (IG) oder einer Wartelisten-Kontrollgruppe (CG) zugewiesen. Die Eltern und Jugendlichen füllten zu drei Zeitpunkten verschiedene Fragebögen aus (prä, post, 1-Monats-Follow-up).

Vorläufige Ergebnisse: Quantitative Messungen zeigten vielversprechende Ergebnisse für die IG: Das Selbstmitgefühl der Eltern, das Mitgefühl für den eigenen Körper und das Mitgefühl für Andere nahmen signifikant zu, während die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und die Selbstkritik signifikant abnahmen. Im Gegensatz dazu zeigten qualitative Messungen, dass die Erwartungen der Eltern und die wahrgenommene Angemessenheit nach dem Training signifikant abnahmen. Bei den Jugendlichen wurden keine signifikanten Effekte festgestellt und Gruppenunterschiede über die Zeit konnten nach Kontrolle der Drop-Outs nicht gefunden werden.

Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Training das (Selbst-)Mitgefühl der Eltern verbessert. Faktoren wie Trainingsbedingungen und Nachbeobachtungsdauer werden diskutiert. Zur Optimierung ist eine Fokusgruppe mit den Teilnehmern geplant. Die Ergebnisse werden auf dem Kongress vorgestellt.



Publication History

Article published online:
15 September 2025

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